"Um Lösung bemüht"

Chaos an HTL Mödling – Direktor weg, Konkursverfahren

An der HTL Mödling, der größten Schule Österreichs, überschlagen sich die Ereignisse: Jetzt nahm auch Direktor Hannes Sauerzopf den Hut.
Erich Wessely
24.03.2025, 13:47

Die HTL Mödling, Österreichs größte Schule mit rund 400 Lehrern und 3.500 Schülern, kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen: Laufend wenden sich betroffene Lehrer und Schüler an "Heute", um über neue Vorkommnisse zu berichten.

Gegen den (suspendierten) Amtsleiter wird nach wie vor wegen Untreue und dem Delikt "Vorenthalten von Dienstnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung" ermittelt, wie Erich Habitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt, gegenüber "Heute" bestätigt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Derzeit werde nur gegen eine Person ermittelt, so Habitzl.

Insolvenzverfahren läuft

Laut "Heute"-Infos geht es um rund 400.000 Euro, die fehlen sollen. Gegen den Verein zur Förderung der HTL Mödling läuft ein Konkursverfahren – "Heute" berichtete. Der "Verein zur Förderung der HTL Mödling (campusM) kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Wiener Neustadt wurde ein Konkursverfahren eröffnet", heißt es dazu vom Alpenländischen Kreditorenverband. Die Anmeldefrist läuft noch wenige Tage bis zum 27. März 2025.

Direktor weg, kommissarischer Leiter bestellt

Nun der nächste Paukenschlag: Laut "Heute"-Infos nahm auch der Direktor der Schule, Hannes Sauerzopf, den Hut. "Direktor Sauerzopf hat in der Vorwoche die Leitung der HTL Mödling zurückgelegt und es wurde umgehend vom Bundesministerium für Bildung ein kommissarischer Leiter bestellt, der die HTL Mödling nahtlos weiter führt. Wie bereits bekannt und auch medial oftmals berichtet, sind derzeit offene Verfahren anhängig. Alle involvierten Stellen arbeiten eng zusammen und sind für gute Lösungen im Sinne aller Betroffenen bemüht", heißt es in einer Stellungnahme der Bildungsdirektion NÖ gegenüber "Heute". Der Grund für seinen Rückzug ist unklar.

Per E-Mail hatte der damalige Direktor im Jänner dieses Jahres noch seine Kollegenschaft über die Vorgänge an seiner Schule informiert: "Ich möchte Sie darüber in Kenntnis setzen, dass das Büro des Verwaltungsleiters vorläufig geschlossen bleibt. Nach einer angeordneten Überprüfung habe ich als Dienststellenleiter die Verpflichtung wahrgenommen und eine Meldung an die Bildungsdirektion veranlasst. Die Behörden haben umgehend reagiert und eine vorläufige Suspendierung des Verwaltungsleiters ausgesprochen."

Ein Lehrer zeigt sich zudem über ausstehende Gelder besorgt: "Außerdem fallen die Schüler, Lehrer, Angestellte um ausständiges Essensgeld um, das im Konkursverfahren im selbigen Verein anhängig ist. Ein Schreiben diesbezüglich erging vom Landesgericht Wr. Neustadt."

"Noch viele Computer unbrauchbar"

Ein Schüler meint gegenüber "Heute", dass auch Probleme nach einem Hackerangriff im Jahr 2023 bis heute nachwirken: "In erster Linie sind noch viele Computer unbrauchbar, vor allem in der Werkstätte. Es gibt beispielsweise im 3. Stockwerk die 'Arbeitsvorbereitung'. Früher konnte man die PCs in dem Raum nutzen. Heute stehen sie da, können aber noch immer nicht benutzt werden."

Ein weiteres Problem betreffe das System mit der "Educard". "Die Klassen haben einen Klassenkopierer und jeder gibt 5 Euro her, sodass wir ein Kopiergeld haben. Seit dem Hack haben wir keinen Zugriff mehr auf dieses Konto und das Geld. Zwar müssen sich die Klassenvorstände darum kümmern, dass dies wieder in Ordnung gebracht werden kann, aber unsere Klassenvorständin hat sich bis heute darum nicht gekümmert. Seitdem gibt es dieses Geld gar nicht mehr, da es 'verschwunden' ist", so der HTL-Schüler.

{title && {title} } wes, {title && {title} } Akt. 24.03.2025, 16:45, 24.03.2025, 13:47
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