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"Cerberus" bringt Gluthitze – selbst nachts 30 Grad

Südeuropa ächzt unter der Hitze – und laut Meteorologen sind die derzeitigen Temperaturen erst der Anfang. Auf Sizilien kommen nun fast 50 Grad.

Auch Italien ist von der aktuellen Hitzewelle betroffen. Hier versucht sich eine hitzegeplagte Frau irgendwie abzukühlen.
Auch Italien ist von der aktuellen Hitzewelle betroffen. Hier versucht sich eine hitzegeplagte Frau irgendwie abzukühlen.
REUTERS

Die aktuelle Hitzewelle wird von den Meteorologen "Cerbero" genannt – angelehnt an den mehrköpfigen Höllenhund "Cerberus" in der griechischen Mythologie, der den Eingang zur Unterwelt bewacht. Temperaturen um die 40 Grad tagsüber und 30 Grad nachts machen den Menschen in weiten Teilen Südeuropas zu schaffen.

Nächste (schlimmere) Hitzewelle kommt bereits

Zwischenzeitlich gab es mancherorts Entspannung – etwa in Südspanien, wo die Temperaturen am Samstag auf unter 40 Grad fielen. Andere Länder wie Griechenland verzeichneten örtlich Höchstwerte von bis zu 44 Grad. Im Westen der Türkei wurden 48 Menschen wegen Hitzschlag im Spital behandelt. Und bulgarische sowie italienische Meteorologen warnen schon vor der nächsten Welle kommende Woche.

Griechenland befindet sich auf dem Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle – 87 Wetterstationen im Land verzeichneten bereits am Freitag Werte über 40 Grad. Die höchste Temperatur des Jahres lag bisher mit 44,2 Grad in Theben rund 50 Kilometer nordwestlich von Athen, wie das Nationale Observatorium am Samstag mitteilte. Auch für das Wochenende erwarteten die Meteorologen keinen Rückgang der Hitze. Außerdem steigt durch die hohe Trockenheit die Gefahr für Waldbrände, warnten der Zivilschutz und die Feuerwehr am Samstag.

Bis zu 48 Grad auf Sizilien?

In Italien blieb es hingegen mit rund 35 Grad am Wochenende erträglich. Ab nächster Woche aber könnte das Hochdruckgebiet «Caronte» den Meteorologen zufolge für Rekordwerte sorgen. In den großen Städten werden über 40 Grad prognostiziert – in Teilen Sardiniens bis zu 47 Grad, auf Sizilien möglicherweise sogar 48 Grad. Notärzte und Spitäler bereiten sich bereits auf die Hitzewelle vor. Denn besonders für Alte und Kranke sowie Kleinkinder sind diese hohen Tagestemperaturen enorm anstrengend und hochgefährlich.

Auch der Süden Spaniens leidet schon seit Tagen unter extremer Hitze. Die Tageshöchsttemperaturen lagen in Teilen Andalusiens immer wieder über 40 Grad. Nachts gibt es kaum Abkühlung, weil es selbst dann noch stellenweise 30 Grad heiß ist. Am frühen Morgen ist es dann mit etwa 25 Grad "am kühlsten". Und die nächste Hitzewelle ist laut dem Nationalen Wetterdienst Aemet bereits unterwegs: Für Montag wurden wieder mehr als 40 Grad in Córdoba erwartet. Auch auf Mallorca kommen die Menschen ins Schwitzen. Für Dienstag sind dort im Inneren der Insel ebenfalls 40 Grad möglich.

Immer mehr werden wegen Hitzschlags behandelt

In der Türkei ist vor allem die Westküste von der Hitze betroffen. Am Samstag wurden dort laut Nachrichtenagentur Anadolu 48 Menschen mit Hitzschlag in Spitälern behandelt. Das Kandilli-Observatorium in Istanbul riet den Menschen, viel Wasser zu trinken und Aufenthalte im Freien zu vermeiden. In der bei Touristen beliebten Region rund um die Stadt Antalya kletterten die Thermometer auf bis zu 44 Grad.

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    In der Hauptstadt Athen musste wegen der Hitze die Akropolis geschlossen werden.
    In der Hauptstadt Athen musste wegen der Hitze die Akropolis geschlossen werden.
    LOUISA GOULIAMAKI / AFP / picturedesk.com

    Die Hitze wirkt sich auch auf den Tourismus aus – so etwa in Griechenland. Am Samstag wurden dort erneut etliche archäologische Stätten über die Mittagsstunden geschlossen – darunter die Akropolis in Athen, die um 11.30 Uhr am Vormittag keinen Einlass mehr erlaubte und erst ab 17.30 Uhr wieder Gäste empfing.

    Meteorologen sehen Klimakrise als Grund

    Meteorologen der betroffenen Länder weisen immer wieder auch auf den Klimawandel als Ursache für die Hitzewellen hin. In den kommenden Jahren erwarte man extreme Hitzewellen mit heißer Luft aus Afrika, heißt es etwa in der Türkei. Auch in Spanien haben sich die Hitzewellen in den vergangenen Jahren gehäuft, wie der dortige Wetterdienst mitteilte. Sprecher Ruben del Campo warnt seit langem: "Eines ist klar: Der (vom Menschen verursachte) Klimawandel verstärkt extreme Wetterereignisse."

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