Wirtschaft

Casinos-Vorstand kassierte 4 Millionen Euro

Nach den jüngsten Ereignissen um die Bestellung Peter Sidlos zum Casinos-Vorstand sorgen nun Zahlungen an Ex-Vorstände für Verwunderung.

Heute Redaktion
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Die Causa um die Casinos Austria ist um eine Facette reicher. Waren zuletzt mögliche politische Absprachen rund um die Bestellung des FPÖ-Vertrauten Peter Sidlo Thema, sorgen nun Zahlungen an ehemalige Vorstände für Verwunderung. Der ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Dietmar Hoscher kassierte als Abfertigung mehr als vier Millionen Euro.

Wie der "Standard" berichtet seien die hohen Abfertigungszahlungen an Hoscher und einen weiteren ehemaligen Vorstand, Alexander Labak, von externen Prüfern unter die Lupe genommen worden. Um es vorwegzunehmen: Das rund 170-seitige vom Aufsichtsrat beauftragte Gutachten kommt zum Schluss, dass alles rechtens ist. Ein Blick auf die Einzelheiten ist dennoch interessant.

Finanzielle Behandlung war "großzügig"

Die Entscheidung sich von Labak und Hoscher zu trennen, wurde 2018 gefällt. Interne Probleme hätten dazu geführt. Labak sei ein "schwieriger Chef" gewesen, Hoscher genoss kein Vertrauen des Aufsichtsrates, was die Führung des Unternehmens betraf. Diese Entscheidung habe nichts mit der Bestellung Sidlos zu tun, heißt es in dem Bericht.

Der Prüfbericht spricht von einer "großzügigen" finanziellen Behandlung der beiden Mitarbeiter. Allerdings: Die Abfertigungen waren vertraglich zugesichert, der Aufsichtsrat hat keine weiteren Mittel investiert, Labak und Hoscher "zum Gehen zu motivieren".

Alexander Labak, der seit Juni 2017 bei den Casinos war, bekommt laut Vertrag 2,4 Millionen Euro ausbezahlt, darf dafür aber bis Ende 2020 nicht bei einem konkurrierenden Unternehmen einsteigen.

538.000 jährlich trotz Dienstfreistellung

Dietmar Hoscher bekommt sogar noch mehr. Der Beendigungsvereinbarung zufolge verließ Hoscher, seit 1998 bei den Casinos, per 1. Mai 2019 den Vorstand. Sein Gehalt bezieht er bis Ende des Jahres weiter. Danach bekommt er eine Abfertigung sowie einen neuen Vertrag. Dieser läuft bis Juni 2022. Arbeiten muss er für den Lohn von 538.300 Euro Brutto allerdings nicht. Er wird dienstfrei gestellt und erhält zusätzlich eine Einmalzahlung in der Höhe von 50.000 Euro als Entgelt für den Generalbevollmächtigten.

Zusätzlich kann Hoscher, dem ab 2. Juni 2022 auch eine Vorstandspension zusteht, jeder Erwerbstätigkeit nachgehen, ausgenommen davon sind nur Stellen in der Glücksspiel- und Wettbranche. In Summe kostet die "Scheidung" Hoschers über vier Millionen Euro. Dessen Dienstfreistellung von Jänner 2020 bis Juni 2022 sei laut Prüfern übrigens "geboten".

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