Politik

Casino-Affäre: Hofer wusste offenbar doch Bescheid

Knalleffekt in der Casino-Affäre: FPÖ-Chef Norbert Hofer soll über die Bestellung Sidlos gewusst haben. Auch Kurz-Stellvertreterin war informiert.

Heute Redaktion
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Casino-Affäre: Was wussten Sebastian Kurz (ÖVP, links) und Norbert Hofer (FPÖ) wirklich?
Casino-Affäre: Was wussten Sebastian Kurz (ÖVP, links) und Norbert Hofer (FPÖ) wirklich?
Bild: picturedesk.com

Wie "ZackZack.at" berichtet, soll FPÖ-Chef Norbert Hofer nicht erst aus den Medien die Vorgänge um Peter Sidlos Bestellung erfahren haben. Das zeigen jetzt Chat-Protokolle, die die Recherche-Plattform am Mittwoch auf ihrer Webseite veröffentlichte.

FPÖ-Rundschreiben über Sidlo

Am 6. Februar 2019 gab Arnold Schiefer, damals designierter FPÖ-Finanzvorstand in der ÖBB, in einer internen Chatgruppe über SMS Alarm: "Habe gehört, Sidlo kommt nicht durch."

Die Kurznachricht ging offensichtlich an die beiden anderen Mitglieder der Gruppe: Heinz Christian Strache, damaliger Vizekanzler, und Norbert Hofer, damaliger Infrastruktur-Minister.

Pilz kündigt weitere Enthüllungen an

Strache soll, so "ZackZack.at", Hofer auch eine Nachricht geschickt haben, mit der ihm Novomatic-Chef Harald Neumann seine Unterstützung für den FPÖ-Deal bekräftigt hatte. "Haben alles zur Unterstützung beigetragen. Barbara Kolm hat auch mit dem Headhunter gesprochen. Bettina Glatz-Kremsner ist auf unserer Seite. Thomas Schmid auch."

Besonders delikat: Kolm ist die Vizepräsidentin der Österreichischen Nationalbank. Glatz-Kremsner, die Stellvertreterin von Sebastian Kurz an der Spitze der ÖVP, seit März Generaldirektorin bei den Casinos Austria. Schmid, der ÖVP-Generalsekretär im Finanzministerium, seit März erster Geschäftsführer der Staatsholding Öbag.

Auf Twitter stellt "Aufdecker der Nation" Peter Pilz die Frage, die sich derzeit wohl viele stellen: "Sebastian Kurz hat nichts gewusst?"

Der Nationalrat wird am Dienstag in einer Sondersitzung über die Casino-Affäre diskutieren ("Heute.at" hat berichtet). Dann können ja auch Hofer, Blümel und Kurz ihre Rolle im mutmaßlichen Postenschacher geraderücken.