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Cafe serviert glutenfreies Essen nur mit Arzt-Attest

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/cebook/heute.at-Montage

Ein Cafe in der irischen Hauptstadt Dublin hat sich auf Facebook einen regelrechten Shitstorm eingehandelt. Der Cafebesitzer hatte angekündigt, dass glutenfreies Essen nur jenen Gästen serviert wird, die ein ärztliches Attest vorweisen können. Zahlreiche Menschen mit tatsächlicher oder eingebildeter Gluten-Unverträglichkeit regten sich auf. Der Cafebetreiber legte daraufhin nach.

Iren gelten eigentlich als sehr gesellig, wenn auch mit etwas ruppigem Charme. Zumindest den ruppigen Charme beweist der Betreiber derzeit auf der Facebook-Seite des Lokals. in einem Facebook-Posting kündigte er am Samstag an, dass Lokalgäste künftig nur dann glutenfreies Essen serviert bekommen, wenn sie ein ärztliches Attest vorweisen können.

Als Grund nannte er einen Vorfall, den er wie folgt beschrieb: "Heute morgen fragte eine junge Frau, ob wir auch glutenfreie Pfannkuchen zubereiten könnten und wir fragten, ob sie unter Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit, Anm.) leidet. Sie wusste nicht einmal, was das Wort bedeutet und hat dann herkömmliche, glutenreiche Pfannkuchen bestellt."



Wenn jemand nicht einmal den Namen der Krankheit kennt, von der er glaubt betroffen zu sein, dürfte es sich eher um einen eingebildeten Zustand handeln, so der Gedankengang des Cafebetreibers "Paulie". Erwartungsgemäß ließ der Shitstorm nicht lange

auf sich warten. Zahlreiche Nutzer beschimpften den Betreiber, der auch die Facebook-Seite betreut, als ignorant.

Shitstorm auf dem Fuß

"Euch ist aber schon klar, dass es mehrere gesundheitliche Beeinträchtigungen gibt, bei denen man Gluten meiden soll. Trottel!", kritisierte etwa eine Nutzerin. Der Lokalbesitzer antwortete: "Zöliakie ist die einzige Beeinträchtigung. Außer man ist wirr im Kopf, dann gibt es auch Gluten-Intoleranz."

"Absolut wortwörtlich zu nehmen!"

Allen Gästen, die tatsächlich an Zöliakie leiden, und die meinten, dass das Posting "wohl ein Witz sein muss", versicherte "Paulie", dass er es todernst meint. Genauso ernst wie die Postings in denen er angekündigt hatte, dass er "Korkgeld verlangen werde, wenn Mütter im Cafe stillen", "schreienden Babys Valium zu verabreichen" oder "Veganer auf der Stelle zu erschießen". "Alle Postings auf dieser Seite sind todernst gemeint und es ist zwingend notwendig, sie absolut wortwörtlich zu nehmen", so das Cafe mit überdeutlichem Augenzwinkern.



 
, bei der sich die Dünndarmschleimhaut bei Kontakt mit dem Eiweißgemisch Gluten - das in fast allen heimischen Getreidesorten enthalten ist - entzündet. Verdauungsstörungen, Mangelerscheinungen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit sind die Folge. Die Schätzungen darüber, wie verbreitet die Erkrankung ist, reichen von 1:1000 bis zu 1:100.