Österreich

Café Sacher muss wegen Personalmangel schließen

Das Café Sacher in Innsbruck schließt seine Pforten. Gründe dafür sind die schwierige Personalsuche und das Ausbleiben der Touristen.

Christine Ziechert
Eine Filiale des berühmten Sacher Cafés macht dicht.
Eine Filiale des berühmten Sacher Cafés macht dicht.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Sie ist ein Klassiker, doch spätestens am kommenden Sonntag wird die Sachertorte in der Innsbrucker Altstadt zum letzten Mal serviert: Denn das Café Sacher macht nach 23 Jahren in der Tiroler Landeshauptstadt dicht: "Unser letzter offener Tag wird spätestens der 11. September, sein", bestätigt auch der Geschäftsführer der Sacher Holding, Matthias Winkler, der "Tiroler Tageszeitung" (TT).

Als Grund nennt Winkler ein branchenübliches Problem: den Personalmangel. "Die enorm gestiegene Nachfrage nach Personal hat es auch für uns schwierig gemacht, Mitarbeiter zu finden", so Winkler zur "TT". So hätte das Café Sacher seit Monaten vergeblich nach einem Koch gesucht.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Café schließt, dafür neues Sacher Hotel

    Ein weiterer Aspekt: Viele Touristen sind ausgeblieben: "Das Café Sacher in Innsbruck ist gleich wie das Hotel Sacher in Wien sehr stark von Reisenden abhängig. Aus wirtschaftlicher Sicht ist eine Weiterführung einfach nicht mehr rentabel. Natürlich haben wir deshalb ein weinendes Auge. Erfreulich ist jedoch, dass Tirol mit dem Alpin Resort Sacher Seefeld-Tirol ein Sacher Hotel bekommt", erklärt Winkler.

    Das Café Sacher ist nur eines von vielen Tiroler Lokalen, das in den vergangenen Monaten schließen musste. Die "Tiroler Stuben" in Wörgl etwa sind derzeit nur ein "Bed and Bedbreakfast", Mitte Juli wurde der Restaurantbetrieb eingestellt. "In den besten Zeiten hatten wir mit Praktikanten und Aushilfen bis zu 25 Mitarbeiter. Am Ende waren es mit mir sieben. Es ging einfach nicht mehr", erzählt Besitzerin Anna Marcon der "TT".

    "Der niedrigste Lohn war 1.900 Euro netto für Abwäscher" - Hotel-Chefin Anna Marcon

    An der Bezahlung kann es laut Marcon nicht gelegen haben: "Der niedrigste Lohn war 1.900 Euro netto für Abwäscher. Durch Corona sind uns viele Leute weggefallen. Wegen der Arbeitszeiten wollten aber viele nicht mehr in die Küche oder den Service zurück. Nun arbeiten sie lieber woanders für weniger Geld."

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