Neubau verzögert sich

Busterminal Erdberg – "Wollte einfach nur weg!"

Dreckige Sitzbänke, schlechte Beleuchtung: Der Busterminal Erdberg ist kein Wohlfühlort, berichtet eine Studentin. Der Neubau verzögert sich!

Christoph Weichsler
Dunkel und unheimlich – Eine Studentin (26) schildert ihre beklemmende Erfahrung am Busterminal Erdberg bei Nacht: "Ich wollte einfach nur weg."
Dunkel und unheimlich – Eine Studentin (26) schildert ihre beklemmende Erfahrung am Busterminal Erdberg bei Nacht: "Ich wollte einfach nur weg."
Denise Auer / istockphoto (Fotomontage)

Der Busterminal Wien-Erdberg (Landstraße) ist keine Wohlfühloase. Eine Studentin (26) aus Deutschland bekam beim abendlichen Warten auf einen Bus Angst. "Es war stockdunkel, der Boden klebte, und ich fühlte mich beobachtet", erzählt die 26-jährige Studentin aus Deutschland. "Ich war umgeben von dubiosen Menschen, keine Security weit und breit. Ich wollte einfach nur weg."

"Sitzbänke waren verdreckt"

Neben der düsteren Atmosphäre und der schlechten Beleuchtung fiel der jungen Frau besonders der Zustand der Sitzgelegenheiten auf: "Die Sitzbänke waren so verdreckt, dass ich nicht sitzen konnte. Vogelkot, Kaugummi und Urinflecken – es war einfach widerlich." Auch der Geruch sei "fast unerträglich" gewesen. Für viele Reisende gehört diese beklemmende Atmosphäre am Terminal zum Alltag.

"Erster Eindruck von Österreich – aber nicht so"

Ernst Tauschmann, Klubobmann der ÖVP Landstraße, kennt die Kritikpunkte: "Es kommen immer wieder Diebstähle vor, alkoholisierte Personen randalieren, und die schlechte Beleuchtung sorgt für unsicheres Gefühl." Besonders problematisch sei der erste Eindruck, den Reisende von Österreich bekommen: "Der Terminal steht nicht für das, wofür unser Land bekannt ist."

Erdberg bei Nacht: So trostlos zeigt sich der Wiener Busbahnhof

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    "Willkommen in Wien?" Der Vienna International Busterminal (VIB) zeigt sich nachts als düsterer Startpunkt für Reisende
    "Willkommen in Wien?" Der Vienna International Busterminal (VIB) zeigt sich nachts als düsterer Startpunkt für Reisende
    Denise Auer

    Runder Tisch

    Am 16. Dezember fand ein Runder Tisch mit Bezirksparteien und Institutionen statt, bei dem konkrete Maßnahmen beschlossen wurden: Die Beleuchtung unter der Autobahnbrücke soll verbessert, eine Sperrlinie für mehr Verkehrssicherheit eingerichtet werden. "Das Gespräch war sehr konstruktiv", so Tauschmann. Doch trotz der Maßnahmen bleibt die generelle Zukunft des Terminals unklar.

    Betreiber unter Druck

    Der Betreiber Blaguss verweist darauf, dass der Terminal täglich gereinigt werde, räumt jedoch Probleme ein. "Das hohe Müllaufkommen führt immer wieder zu Überlastungen." Man habe größere Müllbehälter installiert und plane, die Reinigungsfrequenz zu Stoßzeiten zu erhöhen. Auch die Sicherheitslage soll verbessert werden. Derzeit ist werktags zwischen 17:15 und 21:00 Uhr ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Eine Ausweitung auf Wochenenden und Feiertage werde geprüft. Zudem wurden LED-Leuchten und mobile Überwachungskameras installiert, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.

    Für viele Reisende reichen diese Maßnahmen nicht aus. "Ich habe keine Security gesehen, und die Beleuchtung war viel zu schwach", berichtet die Studentin. Die angekündigten Maßnahmen seien ein Tropfen auf dem heißen Stein.

    Neuer Busbahnhof verzögert sich weiter

    Mit einem modernen Fernbusterminal sollten die Probleme längst gelöst sein. Ursprünglich war der Baustart für Ende 2022 geplant, die Fertigstellung für 2025. Doch mittlerweile verzögert sich das Projekt massiv. Der Baustart wird frühestens für Herbst 2025 erwartet, womit eine Eröffnung erst zwischen 2027 und 2028 realistisch ist – wenn nicht weitere Verzögerungen auftreten.

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    Der neue Terminal soll neben dem Stadion Center (Engerthstraße 267/269) entstehen und den veralteten Standort Wien-Erdberg ersetzen. Doch bis dahin bleibt Erdberg in Betrieb – und damit auch die bekannten Probleme, die täglich Tausende Reisende betreffen.

    Ein Albtraum für Reisende

    Für die 26-jährige Studentin steht fest: "Ich werde dort nie wieder einen Bus nehmen. Es war so dunkel und ich fühlte mich einfach nur unwohl."

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      Helmut Graf, Montage "Heute"

      Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Busbahnhof Erdberg steht aufgrund von Dunkelheit, Schmutz und Unsicherheit in der Kritik, wobei Reisende, insbesondere Frauen, sich unwohl fühlen und Verbesserungen fordern.
      • Trotz geplanter Maßnahmen zur Verbesserung der Beleuchtung und Sicherheit verzögert sich der Bau eines neuen Terminals bis frühestens 2027, was die bestehenden Probleme für die Reisenden weiterhin bestehen lässt.
      CW
      Akt.