Niederösterreich
Bunkerwohnung ausgehoben: Schlag gegen Schleppermafia
Großer Schlag gegen die Schlepperei: Der Polizei gelang es, eine Schleppergruppe aus Indien auszuforschen – drei Verdächtige sitzen in Haft.
Erfolg für die nö. Exekutive! Bediensteten des Stadtpolizeikommandos Schwechat, Fachbereich Kriminaldienst Grenzpolizei, gelang es, eine Schleppergruppe aus Indien auszuforschen, die in einer Wohnung im 16. Bezirk in Wien laut Polizei "unberechtigt aufhältige Fremde gegen Entgelt" untergebracht hatte, bevor diese mit gefälschten Dokumenten auf dem Luftweg weitergeschleppt wurden.
Bei den von den Kriminalisten ausgeforschten Beschuldigten handelt es sich um zwei indische Staatsbürger im Alter von 30 und 31 Jahren sowie einen 34-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem 14. Wiener Bezirk.
Die Staatsanwaltschaft Wien ordnete die Durchsuchung der Bunkerwohnung im 16. Bezirk in Wien sowie der Wohnung des 34-Jährigen im 14. Bezirk in Wien an. Mit Unterstützung des Landeskriminalamtes Wien, Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, und der Landespolizeidirektion Wien, Abteilung Fremdenpolizei und Anhaltevollzug, wurde die Durchsuchung der beiden Adressen am 16. November 2022 durchgeführt.
Erschöpfte Menschen auf dreckigen Matratzen
In der Bunkerwohnung konnten acht indische Staatsangehörige auf verdreckten Matratzen liegend wahrgenommen werden. Alle Personen wirkten erschöpft. Keiner konnte ein authentisches Reisedokument vorweisen.
In der Wohnung herrschten schlechte sanitäre Zustände. Während der Durchsuchung betraten weitere fünf indische Staatsbürger die Wohnung. Es wurde festgestellt, dass auch diese unberechtigt in Österreich aufhältig waren. Vor Ort konnten auch gefälschte Dokumente (spanischer Führerschein, spanischer Reisepass und ID-Card) vorgefunden werden.
Die drei mutmaßlichen Schlepper wurden am 16. November 2022 von den einschreitenden Kriminalisten des Stadtpolizeikommandos Schwechat vorläufig festgenommen. Bei der Vernehmung zeigten sich die Beschuldigten teilweise zum Verdacht der Schlepperei geständig. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurden die drei Männer in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.
300 Personen über Monate untergebracht
Nach Abschluss der umfangreichen Ermittlungen steht der 34-Jährige im Verdacht, die Wohnung im 16. Bezirk in Wien zur entgeltlichen Unterbringung unberechtigt aufhältiger indischer Staatsbürger angemietet und dort im Zeitraum von August bis November 2022 ca. 300 Personen zur Weiterschleppung nach Portugal und Spanien untergebracht zu haben. Dadurch dürften mindestens 150.000 Euro erwirtschaftet worden sein.
Schlepper sackten 300.000 Euro ein
Der 30-Jährige soll die geschleppten Personen zur Wohnung gebracht, die Flugtickets und gefälschten Dokumente sowie die Taxifahrten zum Flughafen organisiert haben. Der 31-Jährige soll als Aufpasser und Verwalter der Wohnung tätig gewesen sein.
Die Summe des Entgelts für die durchgeführten Schleppungen von Wien nach Spanien bzw. Portugal dürfte sich auf mindestens 300.000 Euro belaufen.