Niederösterreich
Bundesheer zieht bei Postzentrum wieder aus
Im Postzentrum in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) kehrt ab Montag wieder Normalität ein. Das Bundesheer ist abgezogen, das Stammpersonal kehrt aus der "Coronatäne" zurück.
Seit 16. Mai waren dort bis zu 330 Soldaten und Zivilbedienstete der Streitkräftebasis und Soldaten der ABC-Abwehr Tag und Nacht im Einsatz, bis zu 140.000 Pakete pro Tag wurden im Rahmen dieser Unterstützung vom Bundesheer sortiert.
Ministerin dankt für 1,5 Millionen "geschupfte" Pakete
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner dankte - voller Pathos - den Soldaten sowie allen Zivilbediensteten für ihr Engagement beim "Packerl schupfen": "Sie haben bewiesen, dass sie auch unter schwierigsten Bedingungen in der Lage sind, ihre Aufträge mit Bravour zu erfüllen. Sie leisten hervorragende Arbeit zur Unterstützung und Sicherheit der Bevölkerung – die Österreicherinnen und Österreicher können stolz auf ihr Bundesheer sein“
Die letzten SoldatInnen und Zivilbedienstete zogen Samstagfrüh ab, danach wurde das ganze Gebäude noch einmal von der ABC-Abwehr desinfiziert. Ab Montag übernimmt die Österreichische Post wieder den kompletten operativen Betrieb des Logistikzentrums.
79 Post-Mitarbeiter positiv getestet
Ursache war, wie "Heute" berichtete, dass sich im Logistikzentrum in Hagenbrunn 79 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert hatten. Die gesamte Belegschaft musste daraufhin in Quarantäne. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, sprang das Bundesheer ein.
Nun ist die Quarantäne-Zeit für die echten Postler um, und damit auch die Zweitkarriere der jungen Soldaten. Böse dürften die meisten von ihnen deswegen wohl nicht sein. Wie berichtet, sorgte zwischenzeitlich die Beschwerde eines jungen Mannes für Aufsehen, der monierte, dass die Soldaten in Hagenbrunn keine richtigen Mahlzeiten bekommen und auf Liegestühlen schlafen würden.
Normalisierung der Paketverteilung mit Anfang Juni
Zwischenzeitlich hatten sich dann auch zwei Soldaten in Hagenbrunn infiziert. Das Bundesheer erkannte das durch ein engmaschiges Testsystem aber schnell. Weitere Infektionen blieben aus. Um die entstandenen Rückstände im Postzentrum abarbeiten zu können, orderte die Post nun Lehrlinge aus dem ganzen Land in den Osten Österreichs - mehr dazu hier.
Mit Anfang Juni soll die Paketverteilung in der Ost-Region (Niederösterreich, Wien, Burgenland) wieder in den Regelbetrieb übergehen. Der Paketversand innerhalb der anderen Bundesländer – etwa von Vorarlberg in die Steiermark – erfolgte auch bisher zu den gewohnten Laufzeiten. Auf die Zustellung von Briefen hat die derzeitige Situation keine Auswirkungen.