Am 30. Jänner wird im Theater in der Josefstadt das Stück "Azur oder die Farbe von Wasser" uraufgeführt. Das Werk wurde von der österreichischen Dramatikerin Lisa Wentz (30) geschrieben und ist ein Auftragswerk für das Theater in der Josefstadt.
Regie führt der Deutsche David Bösch (47). Für Wentz ist es die zweite Zusammenarbeit mit dem Regisseur. Das Bühnenwerk handelt von junger Liebe, die von dem Leben auf eine harte Probe gestellt wird...
Johannes (Alexander Absenger) und Gerold (Oliver Rosskopf) besuchen 1988 ein katholisches Bubeninternat, die zwei führen eine Liebesbeziehung. Doch die wird auf die Probe gestellt. Die Besucher der Schule werden nämlich missbraucht.
Für Schauspieler Oliver Rosskopf ein aktuelles Thema: "Diese ganzen Missbrauchsfälle gibt es immer wieder. Es ist total wichtig sowas zu beleuchten, auch wenn es dadurch kein leichter Theaterabend für die Zuseher ist", erzählt er im "Heute"-Talk.
„Das kann man nie selber nachempfinden“Oliver Rosskopfim Gespräch mit "Heute"
Während Johannes sich in seine Malerei vertieft, will Gerold lieber nach Wien flüchten. Dass jeder Mensch mit so einer Situation anders umgeht, ist dem Schauspieler bewusst: "Das kann man nie selber nachempfinden. Wenn man es nicht selber erlebt hat, ist es schwer zu verstehen", so der 44-Jährige.
Der Missbrauch am Internat wird von Gesellschaft und Familie in dem Stück totgeschwiegen: "Man möchte niemanden enttäuschen und man weiß nicht genau, wo man ansetzt. Irgendwen verletzt man wohl immer, wenn man mit sowas an die Öffentlichkeit geht. Man muss sich dann entscheiden, ist es die eigene Familie oder ist es man selber. Ich glaub’ dass die Leute polarisiert hinausgehen werden", erzählt Rosskopf.
Für ihn ist es ein Geschenk, Johannes verkörpern zu dürfen: "Gebrochene Charaktere sind wahnsinnig spannend zu spielen. Ich mach’ das gerne. Man kann diese Zerrissenheit erforschen und auf der Bühne zeigen. Diese Zerrissenheit find’ ich toll", erklärt der Schauspieler im Gespräch mit "Heute".
