Überfallen und getreten

Brutaler Angriff auf Linken-Politikerin in Sachsen

Samstagnacht wurde eine Gruppe linker Aktivisten in Görlitz angegriffen. Dem "MDR" zufolge handelte es sich um eine politisch motivierte Tat.
Dominik Mayer
24.12.2024, 21:26

Das Landeskriminalamt Dresden ermittelt wegen schwerer Körperverletzung. Demnach haben unbekannte Täter zunächst Pyrotechnik und Flaschen auf die Gruppe geschossen. Dann griffen die mutmaßlichen Täter auch mit Pfefferspray und Schlägen an – unter den Opfern auch zwei Kommunal-Politikerinnen der Partei "Die Linke".

Zwei Verdächtige aufgegriffen

Laut der Sprecherin des Landeskriminalamts Dresden, Silvaine Reiche, griffen zwischen 23.35 Uhr und 23.50 Uhr sechs bis acht vermummte Personen im Stadtgebiet von Görlitz eine Gruppe von fünf bis sechs Personen, die für die Linke aktiv sind an. Dabei wurden zwei Frauen (20 und 21 Jahre alt) und ein 27-Jähriger verletzt. Sie mussten in einem örtlichen Krankenhaus versorgt werden.

In der Nähe des Tatorts konnten die Beamten zwei Männer (18,20) aufgreifen. Laut der LKA-Sprecherin seien die beiden Tatverdächtigen polizeibekannt und der rechtsextremen Szene zuzuordnen.

Opfer schildert den Angriff

Eine der durch den Angriff verletzten Frauen ist die Kommunal-Politikerin Samara Schrenk. "Wir waren in dieser Nacht auf dem Weg zum Büro zur Linken. Ein Mob Vermummter kam auf uns zugelaufen. Das waren 8 bis 10 Personen, das ging alles ganz schnell", sagte sie gegenüber dem "MDR".

Auch eine Freundin von Schrenk wurde zusammengeschlagen. Die jungen Frauen wurden zu Boden gebracht, danach wurde auf sie eingetreten. Einer der Angegriffenen habe eine Platzwunde an der Augenbraue erlitten, eine andere Person eine Wunde an der Stirn und generell Schwellungen im Gesicht. Schrenk selbst habe eine Prellung der Rippen und des Ellenbogens davongetragen.

Oberbürgermeister lehnt politische Instrumentalisierung ab

Laut Sachsens Linke-Chefin, Susanne Schaper (46), sei es nichts Neues, dass Personen aus dem rechtsextremen Milieu gegenüber Linken gewalttätig werden. In den vergangenen Jahren habe das Ausmaß jedoch stetig zugenommen. "Dass Menschen, die sich offen für unsere Demokratie engagieren, auf der Straße unvermittelt angegriffen werden, erinnert an dunkle, vergangene Zeiten", so Schaper.

Der Oberbürgermeister von Görlitz, Octavian Ursu (57, CDU) verurteile die Tat zutiefst, lehne allerdings eine Vorverurteilung und eine politische Instrumentalisierung der Taten ab. "Lassen Sie bitte die Sicherheitsbehörden ihre Arbeit machen und entsprechende Erkenntnisse zum Tathergang gewinnen", sagte der Oberbürgermeister.

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