Niederösterreich
Brutale Home-Invasion – weiterer Täter festgenommen
Nach der Verurteilung von drei Tätern in St. Pölten, wurde jetzt ein weiterer mutmaßlicher Komplize festgenommen. Nach "Slobo" wird noch gefahndet.
Eine brutale Home Invasion in Öhling im Bezirk Amstetten beschäftigt das Landeskriminalamt Niederösterreich – und das, obwohl drei Täter bereits rechtskräftig am Landesgericht St. Pölten verurteilt wurden.
Suche nach "Igor" & "Slobo"
Wie berichtet, hatte ein 25-Jähriger gemeinsam mit mehreren Komplizen an der Haustüre eines 43-Jährigen in Öhling geklingelt, gab vor, ein Paket zustellen zu wollen. Das "Packerl" war eine Überraschung der schmerzhaften Art: Die Bande hielt dem Mostviertler eine Pistole vors Gesicht, wollte Bares und Wertgegenstände.
Der Tipp eines Komplizen namens "Slobo", der Besitzer des Hauses besäße eine Rolex, habe die jungen Männer überhaupt erst auf die Idee gebracht, nach Öhling zu fahren, gab der 25-Jährige schließlich nach seiner Festnahme, bei der er umfassend auspackte, an.
Zwei weitere Täter konnten ebenfalls dingfest gemacht werden, für alle drei hagelte es im Juni Haftstrafen: 8 Jahre für den Hauptangeklagten (25), 5 Jahre für den Komplizen (32) und 2,5 Jahre für den Fluchtwagenfahrer (21). "Heute" berichtete darüber ausführlich.
Festnahme in Deutschland
Da der 25-Jährige in polizeilichen Verhören allerdings von einem weiteren Täter namens "Igor" sowie dem Tippgeber "Slobo" sprach, gingen die Ermittlungen des Landeskriminalamtes NÖ weiter.
Die Suche konzentrierte sich nun also auf "Igor", Hilfe holte man sich vom Verbindungsbeamtenbüro Serbien und Montenegro. Schlussendlich konnten die beiden Tatverdächtigen ebenfalls identifiziert werden: Es handelt sich um einen 29-jährigen Deutschen ("Igor") und einen 36-jährigen Serben ("Slobo", für beide gilt die Unschuldsvermutung).
Am 9. Juni klickten schließlich auch für "Igor" die Handschellen. Er wurde aufgrund des aufrechten EU-Haftbefehls in Gelsenkirchen in Deutschland aufgelesen, festgenommen und an Österreich ausgeliefert. In der Beschuldigtenvernehmung verweigerte er bisher jedoch die Aussage. Der 29-Jährige sitzt jetzt in der Justizanstalt St. Pölten.
Vom Tippgeber "Slobo" fehlt weiterhin jede Spur. Die Ermittlungen laufen also weiter.