Österreich
Bründlmayer: "Kaltes Wetter ist eh günstig"
Er hat es in die Liste der 100 besten Weingüter weltweit geschafft: Willi Bründlmayer (57) aus Langenlois steht für Spitzenqualität. Der Winzer produziert 300.000 Liter Wein, die Trauben werden ausschließlich mit der Hand gelesen. Im Heute-Interview mit NÖ-Chefredakteurin Elisabeth Czastka verrät er, wie der Jahrgang 2009 wird.
Heute: Sie kommen gerade vom Weingarten. Heuer wird ja ein guter Jahrgang erwartet. Was heißt das konkret?
Bründlmayer: Es wird eine herausragende Qualität geben, aber nicht überall. Es ist ein Jahrgang, der den Winzer fordert. Heuer ist jede Traube anders. Das kalte Wetter ist jetzt eh sehr günstig und wichtig, damit die Trauben gesund bleiben.
Was ist wichtig, um gute Qualität zu erzielen?
Die Leute glauben, es sei wichtig, den Wein zu verkosten. Die Trauben zu kosten, ist viel wichtiger. Erst dann kann ich Anweisungen geben, was zu ernten ist. Die gesunden Trauben haben einen grandiosen Geschmack - auch durch die kalten Nächte. Bis jetzt war es sehr spannend, es war sehr in der Schwebe. Der Riesling war problematisch und stellt heuer sicher die größte Herausforderung dar. Der starke Wind hat zu weiteren Mengenverlusten geführt. Viele Trauben sind zu Boden gefallen. Der Grüne Veltliner schaut sehr schön aus.
Muss guter Wein teuer sein?
Muss er nicht. 2009 aber vielleicht schon. Heuer wird es tolle Weine geben, aber da muss man viel Arbeit investieren. Handlese ist notwendig.
Da kann man nicht mit der Maschine durchfahren. Es wird Qualitätsunterschiede geben. Um 1,99 Euro kann man keine Selektion machen.
Wie sehr schmerzt es, wenn Leute einen Gspritzten bestellen?
Gar nicht. Meine Mutter trinkt zum Beispiel sehr gern einen Gspritzten. Ich trinke auch viel Wasser, aber lieber separat.