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Wiener müssen im Gemeindebau mit Balkon-Schlauch dusche
In einem Floridsdorfer Gemeindebau wurde es Ende Mai wortwörtlich heiß, denn: Das Kaltwasser wurde abgestellt. Duschen war tagelang unmöglich.
Im Dr. Franz-Koch-Hof im 21. Wiener Bezirk ist der Ärger vieler Gemeindewohnungs-Bezieher groß. Seit Tagen fließt in den Wohnungen eines Stiegenhauses in der Jedlersdorfer Straße nur noch kochend heißes Wasser. Für einen "Heute"-Leser mit Frau und Kind bereitet dieser Umstand einige Probleme. Doch in schwierigen Zeiten zeigt sich, dass der Wiener kreativ ist und sich zu helfen weiß – in diesem Fall mit einem Gartenschlauch.
Nur brühend heißes Wasser
Seit Ende Mai gibt es bei "Heute"-Leser Stefan aus Floridsdorf kein Kaltwasser mehr. "Aus der Leitung kommt nur noch brühend heißes Wasser – so können wir uns nicht einmal duschen", erzählt der Wiener im Gespräch mit "Heute".
Deshalb griff der Gemeindewohnungs-Bezieher zu ungewöhnlichen Hilfsmitteln: "Wir haben einen Balkon und haben einfach mit einem Adapter einen Gartenschlauch an den Wasserhahn gesteckt, damit wir den Wasserzufluss beim Duschen wenigstens kontrollieren können", sagte Stefan. Mit der abenteuerlichen Konstruktion könne er verhindern, dass das heiße Wasser vom Duschkopf unkontrolliert auf seinen Körper fließt.
Kein Kaltwasser wegen "defekter Armatur in bewohnter Mieteinheit"
Ausschlaggebend für das Gebrechen ist laut der Pressestelle von Wiener Wohnen ein Schaden in einer anderen Wohnung: "Eine defekte Armatur in einer bewohnten Mieteinheit führte dazu, dass das Kaltwasser vorübergehend eingestellt wurde." Aufgrund der Beschädigung würde heißes Wasser in die Kaltwasserleitung zurückgedrängt werden – dieses tritt nun bei anderen Bewohnern aus, wenn sie den Kaltwasserhahn öffnen.
Am Freitag soll der Schaden von beauftragten Installateuren vollständig behoben werden. Dafür ist der Zugang der Installations-Experten in die betroffenen Wohnungen von enormer Wichtigkeit – ansonsten könnte sich das "heiße" Problem weiter hinauszögern.