Politik

Wegen Ukraine-Krieg – kommt jetzt für alle Tempo 100?

Tempo 100 auf allen heimischen Autobahnen? Das soll nicht nur die Kriegsauswirkung bremsen, sondern auch Energie- und CO2-Emissionen zurückdrehen.

Rene Findenig
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Geht es nach Greenpeace, soll nur noch Tempo 100 auf Autobahnen gelten.
Geht es nach Greenpeace, soll nur noch Tempo 100 auf Autobahnen gelten.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

"Kein Öl für Krieg" heißt ein Maßnahmenpapier von Greenpeace Deutschland. Dessen Kern will das Land unabhängiger machen vom russischen Öl. Eine Maßnahme dabei ist ein Tempolimit für die Dauer des russischen Kriegs in der Ukraine – es soll nur noch mit 100 Stundenkilometern auf den Autobahnen gefahren werden dürfen. Eine Idee, die nun auch in Österreich auf Gegenliebe trifft, wie es von Greenpeace Österreich in Ö1-"Morgenjournal" am Dienstag heißt.

Zehn Prozent weniger Spritverbrauch

Klara Schenk von Greenpeace Österreich sagt zum brisanten Tempo-Plan: "Es hätte tatsächlich eine relativ messbare Wirkung. Rund zehn Prozent des Treibstoffverbrauchs und auch unserer CO2-Emissionen könnten alleine durch diesen kleinen Schritt, der auch sozial sehr gerecht ist, weil ein bisschen langsamer fahren tut niemanden mehr weh als anderen, eingespart werden." Aber: Es wäre nur eine Maßnahme von vielen, weitere wären notwendig.

Dem gegenüber stehen derzeit allerdings die politischen Maßnahmen, die sich darauf fokussieren würden, die Preise für Treibstoff niedrig zu halten. Auf breiter Front wird da ein Senken der Steuern auf Treibstoffe gefordert. Auch der Ruf nach einer höheren Pendlerpauschale wird immer lauter. "Prinzipiell ist die Verringerung des Tempos eine sehr einfache und kostengünstige Maßnahme, um sowohl CO2-Emissionen einzusparen, als auch den Spritverbrauch zu reduzieren", so für Global 2000 Johannes Wahlmüller.

Sofortige Wirkung im Vergleich zu anderen Maßnahmen

"Wenn man mit Tempo 100 auf der Autobahn unterwegs ist, hat man ungefähr zehn Prozent weniger Spritverbrauch als mit Tempo 130", so Wahlmüller. Dazu senke ein Tempolimit im Vergleich zu Investitionen in den Öffentlichen Verkehr den Treibstoffverbrauch sofort, hieß es. Außerdem würde die Umsetzung eines generellen Tempolimits nichts kosten, hieß es auch vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), sondern bringe den Autofahrerinnen und Autofahrern eine große Kostenersparnis.

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    Ein Wiener brachte einen riesigen Container in seinem Pick-Up mit.
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