Drama in Kärntner Türk-Kaserne

Brisante Wende im Fall des getöteten Soldaten (21)

Nach dem Tod eines Grundwehrdieners in der Kärntner Türk-Kaserne vor fünf Wochen gibt es nun neue Details zu dem Fall. Und die haben es in sich.

André Wilding
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    Ein Soldat ist am Dienstag in einer Kärntner Kaserne durch einen Schuss getötet worden.
    Ein Soldat ist am Dienstag in einer Kärntner Kaserne durch einen Schuss getötet worden.
    GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

    Rückblick: Am 22. Oktober, kurz nach 16.00 Uhr, wurde ein Rekrut in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau aus der Pistole eines Wachsoldaten angeschossen. Der 21-jährige Soldat wurde zwar rasch in ein Krankenhaus eingeliefert, die Ärzte konnten das Leben des jungen Mannes aber nicht mehr retten – er verstarb im Spital.

    Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt Ermittlungen wegen Mordverdachts aufgenommen. Der tatverdächtige Schütze – ein 20-Jähriger – sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der junge Mann soll den tödlichen Schuss aus seiner Dienstwaffe, einer Glock 17, abgefeuert haben.

    "Erste Fragen beantwortet"

    "Wir warten noch auf das Schussgutachten", erklärt Markus Kitz als Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegenüber der "Kronen Zeitung". "Doch die Gerichtsmedizinerin hat zumindest in einem Kurzstatement erste Fragen beantworten können." Und das Statement liefert neue Details zum Tathergang.

    Demnach sei der 21-Jährige nämlich nicht durch einen "aufgesetzten" Schuss ums Leben gekommen, berichtet die "Krone". "Das stand als Version über den möglichen Tathergang ebenfalls im Raum – und das kann verneint werden", stellt Kitz klar. Der Schuss erfolgte also anders als bisher behauptet.

    Schuss erfolgte aus Entfernung

    Der Schuss auf den Rekruten fiel laut Obduktion nämlich aus einiger Entfernung, die Waffe war also nicht direkt am Körper angesetzt. Unklar ist laut "Krone" aber noch, wie weit Schütze und Opfer voneinander entfernt waren. Fest steht aber mittlerweile: Der Soldat wurde von einer einzigen Kugel in die Lunge getroffen – er hatte keine Chance.

    "Es war ein Lungendurchschuss, daran ist er verblutet – das ist die offizielle Todesursache", so Markus Kitz zur "Kronen Zeitung". Das Motiv, warum der 20-Jährige auf seinen Kollegen den Schuss abgegeben haben könnte, ist unterdessen weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

    Polizei steht vor Rätsel

    Ob die beiden jungen Männer zuvor einen Streit gehabt haben, wird noch untersucht. Laut "Krone" hätten sich diesbezügliche Hinweise aber bislang nicht erhärtet. Eine Untersuchung der Online-Profile von Schütze und Opfer hätte ebenfalls kein Ergebnis gebracht, das soziale Umfeld sei komplett anderes gewesen.

    Die Untersuchungshaft für den 21-Jährigen ist bis 9. Dezember 2024 befristet. Für den jungen Mann gilt die Unschuldsvermutung.

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      Auf den Punkt gebracht

      • In der Kärntner Türk-Kaserne kam es vor fünf Wochen zu einem tödlichen Vorfall, bei dem ein 21-jähriger Soldat durch einen Schuss aus der Dienstwaffe eines 20-jährigen Kameraden getötet wurde.
      • Neue Details der Ermittlungen zeigen, dass der Schuss aus einiger Entfernung abgegeben wurde und nicht, wie zunächst vermutet, aus nächster Nähe; das Motiv des Schützen bleibt weiterhin unklar.
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