Klimawandel

Brasilien könnte in 50 Jahren unbewohnbar sein

Caramba! Im Samba-Land Brasilien könnten die Temperaturen dermaßen stark ansteigen, dass menschliches Leben dort nicht mehr möglich ist.

Bernd Watzka
Brasilien könnte in 50 Jahren unbewohnbar sein
Wie lange noch? Karneval in Rio de Janeiro
Getty Images/iStockphoto

Eine Analyse der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigt, dass mehrere Regionen auf der Welt in den kommenden Jahrzehnten aufgrund des Temperaturanstiegs unbewohnbar werden könnten. In der Studie von Forscher Colin Raymond wurden Gegenden der Erde kartiert, in denen die Hitze das Überleben der Menschen innerhalb von 50 Jahren unmöglich machen könnte. Dazu gehört Brasilien.

Hitzewellen und Dürren

In Brasilien macht sich der Klimawandel seit Jahren außergewöhnlich stark bemerkbar: Hitzewellen, starke Regenfälle führen zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Außergewöhnliche Dürren beeinträchtigen Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Energieversorgung des südamerikanischen Landes.

Luftfeuchtigkeit ist wichtiger Wert

Die Studie analysierte extreme Hitze- und Feuchtigkeitsverhältnisse und wurde in der Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlicht. Zur Durchführung der Studie verwendeten die Forscher Satellitenbilder und Abbildungen der sogenannten Feuchtkugeltemperatur – sie vereint Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Auch wenn trockene Luft unangenehm sein kann, so ist es doch die Luftfeuchtigkeit, die das Hitzeempfinden deutlich erhöht. Denn Schwitzen ist einer der wichtigsten Kühlmechanismen des menschlichen Körpers.

Brasilien ist vom Klimawandel massiv bedroht
Brasilien ist vom Klimawandel massiv bedroht
NASA

Wärmeempfinden von 71 Grad

Wenn es jedoch zu feucht ist, verdunstet der Schweiß nicht, und das bedeutet, dass die Wärme nicht abgeleitet wird. Bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius oder mehr und einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 70 Prozent kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen.

Die Kombination aus steigenden Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit stellt eine ernsthafte Bedrohung für Mensch und Natur dar.
Colin Raymond
Jet Propulsion Laboratory der NASA

Man schätzt, dass selbst die gesündesten Menschen überhitzen und sterben, wenn sie sich länger als sechs Stunden bei einer Feuchtkugeltemperatur von 35 Grad aufhalten. Diese 35 Grad Feuchtkugeltemperatur entsprechen 45 Grad bei 50 Prozent Luftfeuchtigkeit, was einem Wärmeempfinden von 71 °C entspricht.

Extreme Temperaturen werden häufiger

Noch vor einigen Jahren galt es als nahezu unmöglich, dass die Feuchtkugeltemperatur erreicht wird. Die aktuelle NASA-Studie zeigt jedoch, dass dies am Persischen Golf und in Pakistan bereits seit 2005 der Fall ist. Der Studie zufolge werden diese extremen Temperaturen bei anhaltendem Erwärmungstrend immer höher und häufiger auftreten.

Weltregionen, die bei anhaltender Erderwärmung unbewohnbar werden

  • Brasilien, Teile Chinas und Südostasiens: Das Abholzen von Bäumen und der unverantwortliche Verbrauch natürlicher Ressourcen könnten zudem den Temperaturanstieg beschleunigen.
  • Persischer Golf und Rotes Meer: Auch in diesen Regionen sind die Temperaturen bereits extrem hoch. Die Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit könnte die Region bis 2070 unbewohnbar machen.
  • Südasien: In dieser Region, in der Milliarden Menschen leben, könnten bis 2070 Feuchttemperaturen von 35 Grad Celsius auftreten. Das bedeutet, dass Hitze und Feuchtigkeit selbst für gesunde Menschen gefährlich werden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Brasilien könnte laut einer NASA-Studie in 50 Jahren aufgrund des Klimawandels unbewohnbar werden
    • Hitzewellen, Dürren und starke Regenfälle haben bereits jetzt Auswirkungen auf das Land, und die Feuchtkugeltemperatur könnte in Zukunft lebensbedrohliche Werte erreichen
    • Die Studie betont, dass die Kombination aus hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit das menschliche Wohlbefinden besonders stark beeinträchtigt
    bw
    Akt.