Coronavirus

Brandgefährlich – mysteriöse Corona-Mutationen entdeckt

Forschende haben wieder neue Virusmutationen entdeckt. Einige davon weisen Resistenzen gegen Antikörper und gewisse Corona-Impfstoffe auf.

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Aus weltweit 5.000 entnommenen Proben tauchte die neue Variante nur in sieben Proben auf. Alle stammen aus einer amerikanischen Metropole.
Aus weltweit 5.000 entnommenen Proben tauchte die neue Variante nur in sieben Proben auf. Alle stammen aus einer amerikanischen Metropole.
Waltraud Grubitzsch / dpa / picturedesk.com

Wie in vielen anderen Städten überwachen Forscherinnen und Forscher auch in New York die Abwasser der Stadt. Seit Jänner 2021 haben die Verantwortlichen verdächtige Coronavirus-Mutationen dokumentiert. "Diese Struktur, die wir in dieser New-York-Variante gefunden haben, die wurde noch nirgends auf der ganzen Welt gesehen", sagt Virologe John Dennehy zur "Tagesschau".

"Wir haben Mutationen entdeckt, die Resistenzen gegen Antikörper oder bestimmte Impfstoffe entwickelt haben. Und die sogar von einer anderen Quelle als einem Menschen übertragen werden könnten"

Grund zur Sorge bestehe laut den Expertinnen und Experten noch keine. Dennoch sei es wichtig, die Mutation zu beobachten, sagt Monica Trujillo, Mikrobiologin vom Queensborough Community College und Hauptautorin einer dazu im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlichten Studie: "Wir haben Mutationen entdeckt, die Resistenzen gegen Antikörper oder bestimmte Impfstoffe entwickelt haben. Und die sogar von einer anderen Quelle als einem Menschen übertragen werden könnten."

Wo diese Mutation herkommt und was die Ursprungsquelle ist, beschäftigt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am meisten. Aus 5.000 weiteren weltweit entnommenen Abwasserproben konnte diese bestimmte Mutation nur in sieben nachgewiesen werden. Alle sieben Proben stammten aus New York und auch dort nur aus bestimmten Stadtteilen. Bei einem Menschen konnte die mutierte Variante noch nicht nachgewiesen werden.

Forscher der University of California in Berkeley haben lediglich ähnliche Sequenzen in einem kalifornischen Abwasserkanal gefunden, zitiert Nytimes.com Rose Kantor, eine Mikrobiologin an der Universität.

"Wir fanden im Abwasser natürlich Spuren von Tierarten, die Menschen gegessen haben: Kuh, Schwein, Huhn, Schaf, Lachs"

Es könnte sein, dass diese Spuren von Ausscheidungen von chronisch infizierten Menschen stammen. Dagegen sprechen allerdings Beobachtungen aus den Monaten Mai und Juni 2021. Damals war die Zahl der Covid-19-Fälle bei Menschen in der Stadt gering und trotzdem machte die mysteriöse Variante einen großen Anteil der viralen RNA im Abwasser aus, berichtet Nytimes.com. Das deute darauf hin, dass sie möglicherweise aus einer nicht-menschlichen Quelle stammen.

Entsprechend wird auch die Möglichkeit, dass die Mutation ihren Ursprung in der Tierwelt hat, überprüft "Wir fanden im Abwasser natürlich Spuren von Tierarten, die Menschen gegessen haben: Kuh, Schwein, Huhn, Schaf, Lachs. Aber all diese Tiere leben nicht in New York City und können daher nicht die Quelle sein. Anders Ratten, Katzen und Hunde", sagt Virologe Dennehy. Besonders von Ersteren hat es in der Stadt unzählige. Von einer regelrechten Plage ist die Rede.

"Ich denke, es ist wirklich wichtig, dass wir die Quelle finden. Solange wir das nicht tun und nicht besser verstehen, was wir da sehen, können wir auch nicht ausschließen, dass diese Variante irgendwann einmal Konsequenzen nach sich ziehen wird"

Eine unmittelbare Gefahr gehe von der entdeckten Mutation noch nicht aus. "Es gibt überhaupt keinen Beweis dafür, dass die Virus-Partikel, die wir aus dem Abwasser isoliert haben, in irgendeiner Form infektiös sind", sagt Trujillo. Man wolle die Menschen nicht unnötig beunruhigen. Trotzdem sei es wichtig, diese Entwicklung zu beobachten. Die Omikron-Variante sei schließlich auch aus dem Nichts gekommen. Und sie teile einige ihrer Mutationen mit der unbekannten Variante aus New York.

So sieht es auch Dennehy: "Ich denke, es ist wirklich wichtig, dass wir die Quelle finden. Solange wir das nicht tun und nicht besser verstehen, was wir da sehen, können wir auch nicht ausschließen, dass diese Variante irgendwann einmal Konsequenzen nach sich ziehen wird."

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com