Österreich

Boss von Wiener Mafia-Opfer aß Feinde als Ćevapčići

Grausame Enthüllungen schockieren Serbien – ein Clan-Chef (zu dem auch das Mafia-Mordopfer aus Wien gehörte) verspeiste das Fleisch seiner Feinde.

Christian Tomsits
Kavacki-Clan-Chef Radoje Z. (l.), der Boss vom Mord-Opfer in Wien.
Kavacki-Clan-Chef Radoje Z. (l.), der Boss vom Mord-Opfer in Wien.
"Heute"/Innenministerium Serbien

Nur für starke Mägen: Am 21. Dezember 2018 hallten Schüsse durch die Wiener City. Ein 32-Jähriger wurde nach dem Besuch eines berühmten Schnitzel-Wirts in der Wollzeile brutal per Kopfschuss hingerichtet. Der getötete Serbe soll Teil des berüchtigten Kavački-Clans gewesen sein, der gegen andere Gruppen um die Drogenvorherrschaft am Balkan kämpft. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.

Furchtbarer Folterkeller

Doch eine spektakuläre Verhaftung bringt nun neue Details zum erbitterten Mafia-Krieg in Serbien zu Tage, der seine blutigen Spuren bis nach Wien zog. Vor einigen Monaten konnte Veljko B., besser bekannt unter den Spitznamen "Beast" und "Butcher" festgenommen werden. Er soll im Auftrag der "Familie" Feinde entführt, grausam gequält und abgeschnittene Gliedmaßen und tote Körper in einem versteckten Folterkeller in Ritopek (Vorort von Belgrad) durch einen Fleischwolf zu Faschiertem verarbeitet haben. 

Clan-Chef grillte Menschenfleisch

Das spezielle Ćevapčići wurde dann in Kühlschränken nach Montenegro zu Clan-Chef Radoje Z. (38) geschmuggelt. Der verfütterte es an seine Hunde, schickte es als Warnung an seine Feinde oder grillte es sich (bei besonders verhassten Opfern) selbst – verspeiste es angeblich genüsslich mit Senf und viel Zwiebeln, berichten Zeugen. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić selbst zeigte sich von den Enthüllungen in einer TV-Show zuletzt schockiert und versprach: "Wir werden Z. finden, wo immer er sich auf der Welt versteckte hält, ihn verhaften und für seine schrecklichen Verbrechen verurteilen!"

Der Kavački-Clan operiert aus der montenegrinischen Hafenstadt Kotor, die als Umschlagplatz für Kokain aus Südamerika gilt. Bei Kampf um die Vorherrschaft am Balkan zwischen verschiedenen Clans wurden bisher mindestens 40 Menschen getötet. Die meisten wurden Opfer von Schießereien und gezielten Bombenattentaten - eine noch unbekannte Anzahl verstarb im gefundenen Folterkeller.