Coronavirus

Booster-Impfungen verlängern laut WHO die Pandemie

Nicht nur in Österreich gilt der Drittstich als effektivste Waffe gegen die Omikron-Variante. Umso mehr verblüfft nun eine Aussage der WHO.

Michael Rauhofer-Redl
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Die WHO lässt mit einer Aussage über Booster-Impfungen aufhorchen. 
Die WHO lässt mit einer Aussage über Booster-Impfungen aufhorchen. 
JFK / EXPA / picturedesk.com

Mit einem überraschenden Statement machte am Mittwoch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf sich aufmerksam. Denn laut der Überzeugung der Organisation sind die Auffrischungsimpfungen in reichen Ländern wahrscheinlich für eine Verlängerung der Pandemie verantwortlich. Doch was steckt hinter dieser kuriosen Aussage?

Wären jene Impfdosen, die nun als "Auffrischungsimpfungen" verabreicht werden, an Gesundheitspersonal und Risikogruppen in ärmeren Ländern gegangen, hätten laut Berechnungen der WHO schon im September 40 Prozent aller Menschen weltweit geimpft werden können. 

Jedes zweite Land verfehlt Impf-Ziel

Ein solcher Wert in jedem Land sei laut WHO ausreichend, um die akute Phase der Pandemie zu beenden. Stattdessen verpassten mehr als die Hälfte der WHO-Mitglieder das 40-Prozent-Ziel auch bis Ende des Jahres, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch.

"Flächendeckende Auffrischungsprogramme werden die Pandemie wahrscheinlich verlängern, anstatt sie zu beenden", sagte Tedros. Das liege daran, dass Impfdosen in Länder geliefert würden, die bereits eine hohe Durchimpfungsrate haben. Diese Impfdosen würden dann in ärmeren Ländern fehlen. Das gebe dem Virus die Gelegenheit, sich in unterversorgten Gegenden auszubreiten und dort neue Varianten zu bilden.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
FABRICE COFFRINI / AFP / picturedesk.com

Auch Mückstein besorgt

"Wir werden Omikron nicht aufhalten können, aber wir können Zeit gewinnen, um uns bestmöglich vorzubereiten", gestand Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag nach einem Arbeitstreffen mit dem WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Henri P. Kluge. Später legte er auf Facebook nach: "Niemand ist sicher, bevor nicht alle sicher sind." Man müsse nun die internationale Zusammenarbeit stärken, Österreich trage dabei unter anderem mit 3,2 Millionen Impfstoffspenden etwas bei.

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