Österreich
Blutnotstand abgewendet – aber Spendenaufruf bleibt
Der Blutnotstand in Österreich konnte abgewendet – zumindest vorerst! Denn der Aufruf für die kommenden Wochen und Monate bleibt weiter aufrecht.
Nach den zahlreichen medialen Aufrufen - auch durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die Bundesregierung - haben in den vergangenen zwei Wochen mehr als zwanzigtausend Menschen in ganz Österreich Blut gespendet. Dadurch ist die Versorgung der Krankenhäuser mit den lebensrettenden Blutkonserven für die nächsten Wochen sicher.
Über 20.000 Spenden
Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer: "Ich möchte mich im Namen aller, denen nun durch Ihre Blutspende geholfen werden kann, bei den vielen Spenderinnen und Spendern für ihren so wertvollen Solidarbeitrag bedanken. Es ist einfach berührend, wenn Menschen vor oder nach der Arbeit zu uns kommen und geduldig in der Schlange warten, um ihr Blut zu spenden. In der Wiener Blutspendezentrale sind in den vergangenen zwei Wochen fast viermal so viele Blutspenden abgenommen worden als sonst. Österreichweit waren es weit über 20.000 Blutspenden. Unsere treuen Spender haben uns wieder unterstützt, es waren aber auch sehr viele Erstspender dabei, was uns besonders freut."
Erinnerungsservice
Schöpfer bittet gleichzeitig, das Thema auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht aus den Augen zu verlieren. Eine kontinuierliche Aufbringung von Blutspenden ist das ganze Jahr über notwendig, weil Blutkonserven nur 42 Tage haltbar sind. Blut ist immer noch nicht künstlich herstellbar, deshalb sind Patienten, die das Notfallmedikament Blut brauchen, laufend auf freiwillige Blutspenden aus der Bevölkerung angewiesen.
"Wer also noch keine Zeit hatte oder jetzt auf Urlaub fährt, den bitten wir, in den nächsten Wochen oder Monaten Blut spenden zu gehen", so Schöpfer. Das Rote Kreuz hat dafür unter www.gibdeinbestes.at/erinnerung ein Erinnerungsservice eingerichtet: Nach Eintragung der E-Mail-Adresse wird man an das Blutspenden erinnert, sobald der Andrang zurückgeht. Alle Spender werden übrigens per SMS informiert, sobald "ihre" Konserve an ein Krankenhaus ausgeliefert wird.
Das müssen Spender wissen
Blut spenden können Personen ab dem 18. und bis zum 70. Geburtstag, die gewisse gesundheitliche und gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen. Erstspender dürfen zum Zeitpunkt ihrer ersten Spende das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Körpergewicht muss mindestens 50 kg betragen. Die Zulassung zur Blutspende erfolgt nach den geltenden Vorgaben bei der Blutspendeaktion vor Ort. Frauen dürfen 4-5 x pro Jahr, Männer bis zu 6 x pro Jahr Blut spenden. Der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden muss 8 Wochen betragen.