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Kein neues "Castlevania", aber ein würdiger Klon
"Bloodstained: Ritual of the Night" ist zwar kein offizielles "Castlevania"-Spiel, vereint aber alle Trademarks des beliebten Metroidvania-Klassikers.
Die "Castelvania"-Reihe ist längst ein Fall für die "Was macht eigentlich?"-Rubrik. Nach Jahren des Wartens ließ sich Konami zwar kürzlich zu einer lieblosen Retro-Sammlung hinreißen, aber abgesehen davon herrscht beim RPG-Klassiker Flaute. Das ist schade, denn Fans hat das Sidescrolling-Game noch immer en masse.
Einer, der das erkannt hat, ist Koji Igarashi, seines Zeichens langjähriger "Castlevania"-Produzent und in der Fangemeinde eine Kultfigur. Als der Producer die Entwicklung von "Bloodstained" über Kickstarter ankurbeln wollte, kamen mehr als 5 Millionen Dollar zusammen. Die Erwartungen an das Action-Abenteuer stiegen dadurch ins Unermessliche, doch nun muss "Ritual of the Night" den Vorschusslorbeeren auch standhalten können.
Versprechen eingelöst
Die Story ist dabei eher nebensächlich: Alucard und Richter spielen diesmal keine Rolle. An ihrer Stelle schlüpft man in die Haut von Miriam, einer Scherbenbinderin. Sie ist in der Lage, Kristalle mit dämonischer Energie aufzunehmen und so ihre eigenen Kräfte zu mehren.
Damit ist sie perfekt gerüstet, um ein riesiges Schloss voller Winkel und versteckter Gewölbe zu durchforsten, jeder Menge Monstern den Garaus zu machen und finstere Bedrohungen aller Art aufzuhalten.
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Vor allem für "Castlevania"-Fans ist das ein echter Genuss. Von den Kämpfen über das Scherbensystem bis hin zu den bizarren Gegnern erinnert fast alles an das große Vorbild. Die unheilvolle Atmosphäre ist genial, ebenso die Steuerung, der Umfang und der Wiederspielwert.
Viele Möglichkeiten
Durch eine schier nicht enden wollende Fülle an Fertigkeiten und Waffen hat der Spieler viel Gelegenheit, Miriam und den Spielstil den eigenen Wünschen anzupassen. Soll es ein mächtiges Schewert oder ein kleineres samt Schild sein? Oder doch lieber Pistolen, die aus der Ferne viel Schaden anrichten? Die Wahl liegt ganz beim Spieler.
Die Technik ist solide, aber nicht perfekt. Bei besonders opulenten Bosskämpfen kann die Konsole ordentlich ins Straucheln kommen. Insbesondere auf Nintendo Switch gibt es hier und da Performance-Probleme, die sollen aber per Patch gelöst werden.
Fazit
Klar, nicht alles ist perfekt: Die Quests sind eher mau, und über die Grafik lässt sich streiten, obwohl sie seit den ersten Präsentationen deutlich verbessert wurde. Doch alles in allem hat Igarashi sein Versprechen gehalten und mit "Ritual of the Night" den legitimen Nachfolger zu "Symphony of the Night" oder "Aria of Sorrow" abgeliefert.
"Bloodstained: Ritual of the Night", 505 Games, für PC und Konsolen, erschienen (srt/red)