Ziel: Wieder regieren

"Bleibe länger": Gewessler macht Ansage an Kritiker

Drei Wochen vor der Nationalratswahl geht die Umweltministerin in die Offensive. In einem APA-Interview legt die Grüne alle Zukunftskarten offen.

Nicolas Kubrak
"Bleibe länger": Gewessler macht Ansage an Kritiker
"Es ist ein großes Privileg, in dieser Position sein zu dürfen", so Gewessler über ihre Rolle als Umweltministerin.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Bald ist die ÖVP-Grüne-Koalition Geschichte. Beide Parteien haben in öffentlichen Auftritten so gut wie miteinander abgeschlossen – so wie es etwa VP-Urgestein Franz Hörl getan hat – jetzt ist Zeit für Abrechnung.

"Haben Trendwende geschafft"

Auch Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) zieht Bilanz der vergangenen fünf Jahre. Sie will mit ihrer Partei auch nach der Wahl in eine Regierungsverantwortung kommen. Ansonsten drohe eine Koalition, in der "der Klimaschutz unter die Räder kommt", sagte Gewessler in einem Interview mit der APA.

Gleichzeitig freute sich die Ministerin, den jahrzehntelangen klimapolitischen Stillstand, den ÖVP, SPÖ und FPÖ zu verantworten hätten, durchbrochen zu haben. "Wir haben eine Trendwende geschafft", betonte sie. Die Emissionen seien am Sinken, gleichzeitig sei Österreich auf Kurs zur Klimaneutralität 2040.

Warnung vor "rechten Hetzern"

Die Wahl am 29. September sei aus Sicht der Grünen eine Richtungsentscheidung. Sie warnte vor "rechten Hetzern", die bereits in den Startlöchern stünden, um die Abhängigkeit von Russland zu verlängern und bisherige Errungenschaften der Regierung wie den Klimabonus und das Klimaticket abzuschaffen.

"Es wäre vermessen zu glauben, dass man die größte Herausforderung der Menschheit, die Klimakrise, in fünf Jahren erledigt hätte", betonte Gewessler. "Deswegen bewerbe ich mich um eine Verlängerung, weil wir haben noch viel zu tun."

"Ich bleibe länger"

Zu ihrem derzeitigen Ministeramt meinte sie: "Es ist ein großes Privileg, in dieser Position sein zu dürfen." Doch auch ohne Regierungsbeteiligung würde die Listenzweite hinter Bundessprecher Werner Kogler der Politik erhalten bleiben.

"Ich habe immer gesagt, ich bleibe der Politik länger als eine Legislaturperiode erhalten. Dazu stehe ich auch, und da bin ich bei den Grünen genau richtig aufgehoben", so die Ministerin. Zu Spekulationen über personelle Rochaden bei den Grünen – etwa, dass Gewessler als Nachfolgerin von Werner Kogler gilt – wollte sie sich nicht äußern. Kogler sei "der beste Spitzenkandidat, den ich mir wünschen könnte" und ein "super Parteichef".

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Drei Wochen vor der Nationalratswahl zieht Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) Bilanz und betont die Erfolge ihrer Partei im Klimaschutz, während sie vor einer möglichen Koalition warnt, die den Klimaschutz gefährden könnte
    • Sie kündigt an, auch nach der Wahl in der Politik aktiv zu bleiben und strebt eine Verlängerung ihrer Amtszeit an, um die begonnenen Projekte fortzusetzen
    nico
    Akt.