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Blackout-Warnung – das ist schlimmer als fehlender Stro

Der vorübergehend ausgefallene Strom sei nicht das Hauptproblem, so die überraschende Analyse von Blackout-Experte Herbert Saurugg. 

Michael Rauhofer-Redl
Im Falle eines Stromausfalls ist auch die Telekommunikation tagelang unterbrochen. Symbolbild.
Im Falle eines Stromausfalls ist auch die Telekommunikation tagelang unterbrochen. Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

Ein drohender Blackout sorgt für immer größer werdende Ängste in Österreich. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erklärte erst unlängst, dass sie fix mit einem Blackout in Österreich in naher Zukunft rechnet: "Die Frage ist nicht, ob er kommt, sondern wann er kommt", erklärte sie damals. 

Notstromaggregate nicht nötig

Am Dienstag erklärte Blackout-Experte Herbert Saurugg, worauf man sich im Falle des Falles vorbereiten muss. In der ORF-Sendung "Aktuell nach eins" sprach der Experte über wichtige Vorbereitungen – und darüber, was es im Ernstfall gar nicht so dringend brauche. Einigermaßen überraschend sprach sich der Experte gegen Notstromaggregate und "Campingkocher" aus. 

Denn Saurugg erklärt im Interview mit ORF-Mann Stefan Gehrer, dass der zeitweilige Stromausfall nicht das Hauptproblem im Ernstfall darstellen würde. Die Stromversorger versichern, im Ernstfall spätestens nach zwei Tagen wieder Strom liefern zu können. In dieser relativ kurzen Zeit sei es nicht unbedingt notwendig, Essen warm zu machen. Der Experte schränkt aber ein: "Wenn ich Kleinkinder habe, sieht das anders aus." 

Strom nach maximal zwei Tagen – Problem gelöst?

Doch auch, wenn es schon innerhalb weniger Stunden wieder Strom gebe, sei das kein Grund für Entwarnung. Denn das Problem sei nicht der Stromausfall per se, "sondern das was dahinter kommt". Denn im Anschluss daran würde es laut dem Experten "mehrere Tage" dauern, bis die Telekommunikationsversorgung – Handy, Festnetz, Internet – wieder funktionieren würde. Das hätte aber massive Folgen für die Produktion, die Logistik und die Verteilung von Waren. Auch die Treibstoffversorgung sei in diesem Szenario massiv gefährdet. 

Hier dauere es mitunter bis in die zweite Woche, bis wieder etwas anlaufen könne. Aber: "Anlaufen bedeutet eben wieder nicht, es funktioniert wieder wie gewohnt, sondern es muss erst anlaufen". Deswegen sei es wichtig, Vorsorge zu treffen. Wie bereitet man sich optimal für den Ernstfall vor? Diese Frage müsse jeder für sich beantworten, so Saurugg. Allerdings sei es wichtig, zumindest für 14 Tage Lebensmittel und Medikamente zu Hause zu haben. 

Wasserversorgung in Wien gesichert

Wie sieht es mit dem Wasser aus? Das sei regional sehr unterschiedlich. Die Wasserversorgung in Wien würde wohl weitestgehend gesichert sein, denn diese ist nicht auf Strom angewiesen. Auf dem Land sehe es mitunter anders aus, weil hier Pumpen zum Einsatz kommen. Der Experte rät, bei der jeweiligen Gemeinde nachzufragen und gegebenenfalls einen Wasservorrat anzulegen. In der Bundeshauptstadt könne es zudem ab dem fünften Stock kritisch werden. 

Eher pessimistisch äußert sich der Experte, was die Unterstützung des Bundesheeres betrifft. Denn dieses könne im Ernstfall nur "sehr wenig" leisten. "Wenn neun Millionen Menschen betroffen sind, dann jede Organisation nur sehr beschränkt helfen". Daher sei es so wichtig, dass jeder Einzelne für sich Vorsorge trifft. 

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