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Blackout-Gefahr – Cyberattacken auf Stromversorger nehmen zu

Die Zahl der Cyberangriffe hat sich in den vergangenen zwei Jahren erheblich erhöht. Die Attacken richten sich auch gegen kleinere Unternehmen.

Jochen Dobnik
Cyberangriffe auf kleinere Unternehmen, aber auch gegen kritische Infrastruktur nehmen zu.
Cyberangriffe auf kleinere Unternehmen, aber auch gegen kritische Infrastruktur nehmen zu.
Getty Images/iStockphoto

Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Stromsektor war das Hauptthema bei Österreichs Energie Kongress 2022. Doch auch die Cybersicherheit stand ganz oben auf der Agenda.

Laut Thomas Masicek, dem Senior Vice President Cyber Security der T-Systems Austria, hat sich die Zahl der Angriffe im Netz seit dem Beginn der Corona-Pandemie erheblich verstärkt. Die Attacken richten sich immer häufiger gegen kleinere Unternehmen, aber auch gegen kritische Infrastruktur.

Auch im Zuge des Ukraine-Kriegs seien verstärkte einschlägige Aktivitäten zu verzeichnen. Schon vor dem russischen Einmarsch seien etliche ukrainische Einrichtungen angegriffen worden, nicht zuletzt im Energie- und im Finanzsektor, so Masicek. Mittlerweile sind auch russlandfreundliche Unternehmen von Cyber-Attacken betroffen.

"Bedrohungen aus dem Cyberraum sind ein abstraktes Risiko. Man hat nie das Gefühl, man ist sicher" - Christiner, APG

Heftig diskutiert wurde auch die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Stromsektor. Diese sei nach gegenwärtigem Stand gegeben, liegt der Füllstand der heimischen Gasspeicher doch bei rund 75 Prozent. Und mehr? Die E-Wirtschaft habe immer wieder gewarnt, dass es angesichts der über Jahre hinweg niedrigen Strompreise nicht möglich sei, neue Kraftwerke zu finanzieren und zu errichten, erklärt der technische Vorstand des Übertragungsnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG), Gerhard Christiner.

<strong>Gerhard Christiner</strong>, technischer Vorstand APG, warnt vor einem eisigen Winter.
Gerhard Christiner, technischer Vorstand APG, warnt vor einem eisigen Winter.
APG/Häusler/Kadlec / OTS

Kommt ein eisiger Winter, wird's problematisch

Verschärft habe sich die Lage im Zuge der COVID-19-Pandemie. "Zu dieser Zeit haben manche ideologiegetrieben gemeint, auf thermische Kraftwerke verzichten und die Stromversorgung ausschließlich mit den erneuerbaren Energien bewerkstelligen zu können", so Christiner. In der Folge seien Gas- und Kohlekraftwerke aus dem Markt genommen worden. "Nun kommt der Strombedarf zurück, und es fehlen uns Kapazitäten, um ihn zu decken."

Falls im Winter mangels guter Wasserführung die Wasserkraftwerke nur wenig Strom erzeugen könnten und kalte Witterung hinzukomme, könne die Lage europaweit problematisch werden, warnt Christiner.