Coronavirus
Bisheriger Lockdown laut RKI nicht streng genug
Der Präsident des deutschen Robert-Koch-Instituts fordert einen noch strengeren Lockdown. Die Maßnahmen seien immer noch nicht streng genug.
Der Lockdown in Deutschland wurde wegen der weiterhin hohen Infektionszahlen vorerst bis Ende Jänner verlängert. Nachdem sich die mutierte Corona-Variante B.1.1.7 auch in Deutschland verbreitet, werde darüber nachgedacht, den Lockdown sogar bis Ostern zu verlängern. Am Donnerstag äußerte sich RKI-Präsident Lothar Wieler zu der Lage und meinte: "Diese Maßnahmen, die wir jetzt machen – für mich ist das kein vollständiger Lockdown". Das Verhalten der Deutschen während des Lockdowns reiche nicht aus, um die Pandemie wieder unter Kontrolle zu bekommen, zitiert ihn die "Zeit". Es gibt immer noch zu viele Ausnahmen, und [der Lockdown] wird nicht stringent durchgeführt" betonte Wieler.
Besonders die um einiges ansteckendere Mutationen des Coronavirus bereite ihm Sorgen: "Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmert." Bisher ist es dem Österreich-Nachbar laut Angaben des RKI nicht gelungen, die Infektionsraten genügend zu senken. Zuletzt wurden 25.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland verzeichnet, meldete das RKI.
Strengerer Lockdown gefordert
Die Rufe nach einem strengeren Lockdown werden daher lauter. Jener sollte dem Epidemiologen Dirk Brockmann zufolge darauf abzielen, die Kontakte der Menschen weiter einzuschränken: "Alle [Rechenmodelle] sind sich einig, dass das massiver und effektiver passieren muss."
Deutschland müsse in eine Phase gelangen, in der die Inzidenz schnell hinuntergehe, so die "Zeit" weiter. "Der Aspekt mit den Toten bedrückt mich enorm“, sagte RKI-Präsident Wieler. Zuletzt wurden nämlich 1.244 Corona-Tote in Deutschland binnen 24 Stunden registriert - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Verschärfungen in Passau
In der deutschen Stadt Passau, nahe der österreich-bayrischen Grenze, werden nun rigorose Corona-Verschärfungen durchgeführt. Die Behörden beschlossen, dass Bürger der Stadt die Stadtgrenzen nicht mehr zu touristischen Zwecken verlassen dürfen. Die Bevölkerung ist dazu aufgefordert, sich Naherholungsgebiete innerhalb der Stadtgrenzen zu suchen. Mehr dazu hier >>