Coronavirus

Bisher schlimmste Corona-Prognose für ganz Österreich

Schon jetzt ist die Corona-Lage so dramatisch wie noch nie. Das Prognose-Konsortium geht sogar von einem weiteren Anstieg aus.

Leo Stempfl
Teilen
Kaum mehr freie Betten, kaum mehr Personal – die Krankenhäuser arbeiten am Anschlag.
Kaum mehr freie Betten, kaum mehr Personal – die Krankenhäuser arbeiten am Anschlag.
Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com

Die Zahlen und Berichte, mit denen sich die Corona-Kommission bei ihrer wöchentlichen Sitzung beschäftigen musste, sind alles andere als erfreulich. Das Prognose-Konsortium geht "Heute"-Infos zufolge für kommenden Mittwoch von einer 7-Tages-Inzidenz von 4.100 aus – aktuell liegt sie bei 3.500.

Am geringsten könnte die Inzidenz in Kärnten mit 2.400 ausfallen, in der Steiermark könnte sie hingegen auf bis zu 6.400 ansteigen. Als Ursache benennt man die Öffnungsschritte vom 5. März. Dadurch wird auch in den Krankenhäusern von einem deutlichen Anstieg ausgegangen. Am 23. März werden voraussichtlich schon 295 Menschen auf den Intensivstationen behandelt werden müssen, 3.904 auf den Normalstationen.

Mehrere Bundesländer berichten in diesem Zusammenhang von einem "all-time-high", also einem historischen Höchststand. 630 Patienten sind es etwa in Wien, weitere 67 auf der Intensivstation. Und: Die Prognosen zeigen weiter nach oben.

Personalausfälle

Besonders dramatisch dürfte es wegen der vielen Personalausfälle auf den Normalstationen werden, in der Mehrheit der Bundesländer rechnet man mit einer Überschreitung des Signalwerts für ein sehr hohes Systemrisiko. Was folgert die Corona-Kommission daraus? "Etwaige Schlussfolgerungen seien an die Politik weiterzutragen, die Entscheidungen trifft."

Eben jene Politik in Form der Bundesregierung stampft mit 1. April das breitflächige Testangebot ein, erlaubt nur mehr fünf PCR-Abstriche pro Monat und streicht Corona-Quarantänen. Wien geht deswegen Tag für Tag auf die Barrikaden. Konkret wird hier das Beispiel eines Busses von Vertriebenen mit 25 Infizierten unter 35 Kontaktpersonen genannt.

"Bevölkerung versteht Maßnahmen nicht"

Auch aus Niederösterreich berichtet man Alarmierendes. Die Personalsituation in Krankenanstalten wird als zunehmend dramatisch beschrieben, das Gesundheitssystem sei sehr stark belastet. In Salzburg müssen bestimmte Eingriffe wieder verschoben werden. Die Steiermark warnt, dass sie die hohe Zahl an Neuinfektionen hier verschärfend niederschlagen wird. Im Gegensatz dazu werden Impfungen "kaum mehr in Anspruch genommen".

Der Vertreter aus Vorarlberg ortet in Bezug auf die Kommunikation grobe Probleme. Die Bevölkerung könne gegenwärtig weder die Lage noch das Maßnahmenregime nachvollziehen. Hier könnte es bald zu einem weiteren Kuriosum kommen: Nur 14 Tage nach dem Ende steht die allgemeine FFP2-Maskenpflicht vor einem Comeback.

1/6
Gehe zur Galerie
    Die Wiener sind zufrieden mit den Testmöglichkeiten.
    Die Wiener sind zufrieden mit den Testmöglichkeiten.
    Stadt Wien