Neue Regeln in der EU

Bis zu 2500 € – neue Knallhart-Strafen für Müll-Sünder

In der EU gelten ab 2025 neue Regeln. Wer dann ein altes T-Shirt in den Abfall wirft, riskiert eine Strafe von bis zu 2500 Euro.

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Bis zu 2500 € – neue Knallhart-Strafen für Müll-Sünder
Plastikbeutel im Bioabfall? Dafür können in Deutschland ab 2025 hohe Strafen drohen.
Getty Images/iStockphoto

Achtlos etwas in den Container werfen, was dort nicht hingehört: In der EU soll damit bald Schluss sein. Denn wer künftig zentrale Regeln bei der Abfalltrennung missachtet, den könnte das teuer zu stehen kommen. Verschiedene Medien berichten, dass Bussen von bis zu 2500 Euro drohen. Im Fokus stehen dabei die Bio- sowie die Restmüllcontainer. In die Restmülltonne kommen in Deutschland alle Abfälle, die sich nicht in Bio-, Plastik-, Glasmüll oder Karton aufteilen lassen.

Die Biotonne ist für Küchen- und Gartenabfälle gedacht, viele Menschen entsorgen darin aber auch Glas, Plastik oder andere nicht kompostierbare Abfälle – sogenannte "Störstoffe". Sind zu viele davon in der Tonne, kann der Abfall nicht in Biogas verwandelt werden oder zu Humus verrotten, die Abfälle werden unbrauchbar. Um das zu verhindern, wurde in Deutschland die Bioabfallverordnung angepasst. Ab 2025 können Tonnen mit mehr als drei Prozent Fremdstoffanteil zurückgewiesen werden, der Müll soll deutlich öfter kontrolliert werden. Abfall-Sündern drohen drakonische Strafen.

Auch beim Restmüllcontainer wird künftig genauer hingeschaut, das geschieht auf Anordnung der EU: Textilien dürfen ab 2025 nicht mehr im Abfall landen, egal, ob sie beschädigt oder schmutzig sind. Stattdessen sollen Verbraucher sie in den Altkleider-Container werfen. Auch hier drohen bei Missachtung hohe Strafen. Die Begründung: Jährlich landen pro Kopf mehrere Kilos Kleidung im Restmüll, wo sie nicht recycelt werden können. Die EU möchte aber die Recycling-Quote erhöhen.

Kritik an Regelungen: "Möglichkeit gefunden, dem Bürger das letzte Geld abzuzocken"

Beide geplanten Neuregelungen sorgen auf TikTok für Unmut: Der Aufklärungs-Post zum Thema Bioabfall von "financemadesimple" hatte Mitte Dezember bereits mehr als 2,2 Millionen Aufrufe. In der dazugehörigen Kommentarspalte zeigen sich die User empört. So schreibt einer: "Und wieder eine Möglichkeit gefunden, dem Bürger das letzte Geld abzuzocken." Mehrere Nutzerinnen und Nutzer bemängeln außerdem, dass auf den Mülldeponien am Ende sowieso wieder alles auf einen Haufen gekippt werde.

Viele fragen sich zudem, wie gewährleistet werden soll, dass am Ende auch die richtige Person gebüßt wird. So schreibt ein User: "Und was, wenn ein Fremder etwas reingeworfen hat? Muss ich ab jetzt meine Mülltonne bewachen?"

"Als hätten wir keine anderen Probleme in Deutschland und der EU"

Auch bei dem geplanten Verbot zur Entsorgung von Kleidung über den Restmüll hagelt es Kritik. Ein TikToker zeigt in seinem Video Unverständnis dafür, dass er einen löchrigen Strumpf künftig nicht entsorgen dürfe, sondern ihn in den Altkleider-Container werfen muss. Er fragt sich: "Was mache ich mit den mit Kot verschmutzten Unterhosen meines Kindes, die sich nicht mehr reinigen lassen? Muss ich die trotzdem in die Tonne tun?" Und fügt am Ende noch hinzu: "Als hätten wir keine anderen Probleme in Deutschland und der EU."

Die Frage nach der Kontrolle stellt sich also in jedem Fall. Im TikTok-Video zum Thema Bioabfall war von Detektoren die Rede, die den Müll scannen sollen. Diese Behauptung ließ sich aber bisher nicht verifizieren: Bisher kontrollierten die Mitarbeiter der Abfallabfuhr die Container, bevor sie sie entleerten. Tonnen mit vielen Störstoffen wurden entweder stehen gelassen und mittels eines Stickers markiert, der die Bürgerinnen und Bürger zum korrekten Trennen aufforderte.

Ob das nun weiter so gehandhabt wird oder ob neue Methoden zum Einsatz kommen, ist unklar. Das Bundesministerium für Umwelt schrieb auf Anfrage von 20 Minuten, dass die lokalen Entsorgungsträger für die Kontrollen zuständig seien, die diese jeweils frei organisieren könnten.

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    • Deutschland verschärft ab 2025 die Regeln zur Abfalltrennung
    • Abfall-Sünder riskieren Bussen bis zu 2500 Euro bei falscher Trennung
    • Besonders die Entsorgung von Textilien steht im Fokus der Kontrollen
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