Tierisches Verbot

Bis 2026 suchen 3.000 Windhunde ein neues Zuhause

In Neuseeland wird es bald zu einem richtigen und wichtigen Verbot der brutalen Windhunderennen kommen – doch wo bleiben die Hunde dann?

Bis 2026 suchen 3.000 Windhunde ein neues Zuhause
Der zweijährige "Diamond Roman" soll der letzte Windhund in Neuseeland sein, der bei einem Windhunderennen gestorben ist.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Es gibt einen Grund, weshalb Hunderennen bereits in vielen Ländern verboten sind – nur weil ein Hund sehr schnell ist, heißt das nicht, dass er wie ein Sportgerät missbraucht werden darf. Windhunderassen haben leider das Pech, dass sie an Land die schnellsten Säugetiere hinter dem Gepard sind, bis zu 80 Kilometer pro Stunde erreichen und deshalb ihrem Besitzer ziemlich viel Geld einbringen können.

"Diamond Roman"

In der letzten Rennsaison in Neuseeland sind wieder sechs Tiere gestorben. Der letzte Windhund hatte den Namen "Diamond Roman" und zog sich auf der "Ascot-Park-Rennbahn" in Southland einen irreparablen Bruch seines Schienbeins zu, weshalb der nun nutzlose Champion eingeschläfert wurde. Die neuseeländische Regierung möchte jetzt nicht mehr länger zusehen und die Windhunderennen mit einer Übergangsfrist bis 2026 verbieten.

Auch wenn Windhunderassen als gezüchtete Sichtjäger kaum Freilauf gestattet werden sollte, sind sie ihrem Menschen gegenüber extrem anhänglich und verschmust. Aufgrund ihres liebevollen Charakters und dem kaum vorhandenen Aggressionspotenzial eignen sie sich durchaus als Familienhunde.

So ist das Leben

Tierschutzorganisationen kritisieren natürlich jeden Sport, in dem Tiere eine Hauptrolle spielen, auch wenn sie physisch natürlich in der Lage sind, Hochleistungen zu vollbringen. Das größte Problem bei Windhunderennen ist auch nicht das Laufen an sich – dies liegt in der Natur der Rasse, die auf Sicht passionierte Hasenjäger sind. Das Problem ist das Leben.

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    Am 03. Februar fand der erste Galgo-Marsch in Wien statt. 
    Am 03. Februar fand der erste Galgo-Marsch in Wien statt.
    ©CKFotografie

    Die Züchter und Halter der Greyhounds, Windspiele, Salukis und Galgos haben am Hund eigentlich kein Interesse, sobald er nach maximal zwei Rennsaisonen zum "alten Eisen" gehört oder sich vorher schon verletzt hat. Die Tiere, die normalerweise eine Lebenserwartung von 14 Jahren haben, können nur bis etwa zum fünften Lebensjahr auf der Rennbahn mithalten. Und danach? Werden sie ausrangiert.

    "Rehoming"

    Auch wenn sich der neuseeländische Rennsportminister für das sogenannte "Rehoming" der Hunde eingesetzt hatte und die privaten "Tötungen" zurückgegangen sind, ist die Haltung und Ausbeutung der Tiere nach wie vor extrem grausam.

    “Rehoming”
    Windhunde, die nicht mehr Rennen laufen können, werden durch das sogenannte "Rehoming-Programm" zu vermitteln versucht, um vielleicht zumindest den meist kurzen Rest ihres Lebens ein liebevolles Heim zu haben.
    Das klappt allerdings nicht immer, da die Hunde meistens gar nichts anderes kennengelernt haben, außer zu hetzen und in einem kleinen Zwinger zu schlafen.

    Wohin mit 3.000 Hunden?

    Nachhaltig betrachtet, ist natürlich das Verbot der Hunderennen in Neuseeland das einzig Richtige, doch es heißt auch, dass bald etwa 3.000 Windhunde obdachlos werden. Von den bisherigen Züchtern und Haltern kann man kaum erwarten, dass sie jetzt plötzlich zu wirklichen Hundemamas und -papas werden, die sich liebevoll um ihre Vierbeiner kümmern. Diverse Tierschutzorganisationen suchen bereits nach einer Lösung für die "arbeitslosen" Rennhunde.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Neuseeland sollen Windhunderennen bis 2026 verboten werden, was dazu führt, dass etwa 3.000 Windhunde ein neues Zuhause suchen.
    • Tierschutzorganisationen kritisieren die grausame Ausbeutung der Tiere und bemühen sich nun um Lösungen für die zukünftige Unterbringung der betroffenen Hunde.
    red, tine
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