Wirtschaft

Birkenstock geht an die Börse – so teuer ist eine Aktie

Weg vom Öko-Image geht es für den Schuhhersteller an die Börse in New York. Der Wert des Unternehmens soll zum Start bei 8,1 Milliarden Euro liegen.

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Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock hat für seinen Börsengang in New York am Mittwoch den Preis pro Aktie bei 46 Dollar angesetzt.
Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock hat für seinen Börsengang in New York am Mittwoch den Preis pro Aktie bei 46 Dollar angesetzt.
REUTERS

Der deutsche Sandalenhersteller hat für seinen Börsengang in New York am Mittwoch den Preis pro Aktie bei 46 Dollar (etwa 43,4 Euro) angesetzt. Das entspricht einer Gesamtbewertung des Unternehmens von 8,6 Milliarden Dollar (rund 8,1 Milliarden Euro), wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Birkenstock hatte zuvor eine Preisspanne 44 bis 49 Dollar genannt und positioniert sich nun also in der Mitte dieser.

Mit dem Aktienpreis von 46 Dollar würde Birkenstock bei der Ausgabe von rund 32,3 Millionen Aktien rund 1,48 Milliarden Dollar einnehmen. Das Unternehmen wird an der Börse unter dem Kürzel BIRK gehandelt.

Das Traditionsunternehmen aus Linz am Rhein hatte Mitte September die nötigen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Demnach erzielte Birkenstock im bis Ende September 2022 laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,24 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 187 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr konnte der Umsatz bereits stark gesteigert werden.

Ihren vorläufigen Höhepunkt in der Welt des Glamours hatten die Birkenstocks diesen Sommer im Kinofilm «Barbie», als Schauspielerin Margot Robbie sie gegen ihre High Heels tauschte. Die Szene illustriert, wie sich die Marke in den vergangenen 250 Jahren entwickelt hat: von der praktischen, orthopädischen Sandale zum begehrten Fashion-Accessoire. Fünf Birkenstock-Fakten zum Börsengang in New York:

Von "Madrid" bis "Arizona"

Charakteristische Kork-Latexsohle, zwei Riemen und jeweils eine Schnalle: Das ist die wohl berühmteste Birkenstock-Sandale. 1973 kam das Modell «Arizona» auf den Markt. Hippies in den USA und Europa standen auf den schnörkellosen Look und trugen ihn als Zeichen gegen den Kommerz und etablierte Modemarken. Eher spöttisch wurde die Kombination mit kurzer Hose und Tennissocken gesehen, wie sie damals vornehmlich deutsche Touristen trugen.

Den Grundstein für das Design legte ein Jahrzehnt vor "Arizona" das Modell "Madrid". Mit nur einem Riemen wurde diese Sandale ursprünglich als "Gymnastiksandale" bezeichnet, weil sie beim Gehen die Beinmuskeln trainierte. Neben «Madrid» und «Arizona» gehört auch "Gizeh" mit Zehensteg zu den Verkaufsschlagern. Mittlerweile sind die Modelle in verschiedenen Ausführungen und Farben erhältlich, haben ihren Charakter über die Jahre aber beibehalten.

Besonders günstig sind die Schuhe nicht: Für die aufwendigsten Modelle müssen Kundinnen und Kunden bis zu 230 Euro hinlegen.

In Hollywood und auf den Laufstegen

Der Auftritt der Birkenstocks im Barbie-Film war der bisher letzte in der Welt der Stars und Sternchen. In den vergangenen Jahren zeigten sich zahlreiche Hollywoodgrößen und Popstars mit den Sandalen an ihren Füßen, darunter die Sängerinnen Katy Perry und Britney Spears oder Schauspielerin Katie Holmes.

Der Konzern ging Kooperationen mit Designern wie Paco Rabanne oder Valentino ein, die eigene Versionen der Schuhe anboten. 2022 wurden die Birkenstocks von Apple-Gründer Steve Jobs für umgerechnet fast 210.000 Euro versteigert.

Marketingargument Nachhaltigkeit

Der Schutz der Ressourcen steht laut Birkenstock bei der Produktion im Mittelpunkt. Die Firma verwende Materialien wie Kork, Naturlatex, Jute und Leder aus "nachhaltigen Quellen", heißt es auf der Website. Der Konzern bietet auch vegane Sandalen an, die ohne tierische Produkte hergestellt werden.