"Bin zu alt" – Slomo von Amadeus-Nominierung überrascht

Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder, im Frühling, am 7. März, die Amadeus Austrian Music Awards verliehen. Fünf Bands oder Acts wurden jeweils in insgesamt 13 Kategorien nominiert, welche ab jetzt im Online-Publikumsvoting zur Wahl stehen. Dieses Jahr wird das Event, nicht, wie die Jahre zuvor, im Wiener Volkstheater gefeiert, sondern in der Wiener Marxhalle, welches auch vom ORF1 übertragen wird.

Dieses Jahr sind wieder viele alte Bekannte dabei, wie: Bibiza, Wanda, RAF Camora, Pizzera & Jaus – aber auch 13 Acts, die noch nie dabei waren, schafften es 2025 in die Liste. In der Kategorie, "Songwriter des Jahres" konnte sich auch Slomo einen Platz, mit dem Song "Ferdl" von Newcomerin Billie Steirisch, verschaffen.

Slomo hätte nicht mit diesem Song gerechnet

"Ich bin ja Songwriter und dieses Jahr sind, nicht dass ich lüge, aber ich schätze, tatsächlich 16 Songs eingereicht worden von mir, wo ich mitgeschrieben habe. Ich war im Vorjahr nicht nominiert. Da hab ich mir gedacht, ja, das war´s jetzt. Jetzt ist meine Zeit vorbei. Jetzt bin ich zu alt vielleicht und man will mich nicht mehr", so Slomo.

Im Gespräch erzählt er: "Bei den 16 Songs waren schon manche dabei, wo ich mir gedacht habe, das könnte funktionieren".

So ganz hätte er aber nicht damit gerechnet, dass genau dieser Song nominiert wird. "Ich finde ihn lustig. Mir hat es Spaß gemacht, ihn mit Billie und den anderen zu schreiben. Ich bin dann aber doch eher so ein Herzschmerz-Balladen Sänger."

Er erinnert sich an den Tag, an dem "Ferdl" entstanden ist: "Wir waren damals in Laiben, in so einer Burg, und da haben wir ein kleines Camp gemacht. Auch mit der Billie Steirisch." Er hat sich dann ans Klavier gesetzt und ein paar Melodien gesummt. Der "Ferdl" war am Anfang eine Ballade.

"Das war so eine traurige Geschichte von so einem Typen, der niemanden findet. Was aber so zu Billie Steirisch gar nicht gepasst hätte. Deswegen hat sie gemeint, dass da bisschen mehr Pepp reinkommen muss. Dem habe ich mich dann voll hingegeben und so entstand dann auch der Song, wie es ihn jetzt gibt. Ich lieb ihn", so Slomo.

"Dachte immer, dass Musik, der schnellste Weg ist, um Geld zu verdienen"

Aber Slomo schreibt nicht nur Texte für andere Künstler, sondern begeistert auch mit seiner eigenen Musik viele Fans. Die musikalische Ader stammt jedoch nicht aus der Familie. "Meine Mutter kann musikalisch Nichts. Auch wenn sie selber immer sagt, dass sie singen kann, aber nein."

Der Grund, warum er mit Musik begonnen hat, ist eigentlich ein eher trauriger: "Ich bin nicht so schön und behütet aufgewachsen, und wollte möglichst schnell, möglichst viel Geld verdienen. Ich habe immer dann die ganzen Stars im Fernsehen gesehen und dachte mir, 'Die müssen ja unendlich reich sein'."

Aufmerksamkeit und Fans waren ihm damals irgendwie gar nicht wichtig: "Ich dachte mir halt, dass das der schnelle Weg ist, um Geld zu verdienen. Spoiler, es war nicht der schnellste Weg. Es war eigentlich der Zachste", lacht er beim Schwelgen in der Vergangenheit.

Trotz vieler Rückschläge gab der Künstler aber nicht auf und kämpfte sich weiter nach oben, änderte dabei auch sein Mindset um 180 Grad: "Es gibt ja Leute die sagen immer 'Wenn man es fürs Geld macht, dann funktioniert es nicht'. Und es stimmt auch. Seitdem ich das nicht mehr denke, funktioniert es auch."

Der Musiker möchte lieber für andere Schreiben

Auch in diesem Jahr möchte sich Slomo nicht auf den Lorbeeren ausruhen: "Es kommen ziemlich sicher neue Songs, eher wahrscheinlich für andere. Ich habe mich ein bisschen bei mir zurückgezogen. Ich mache immer nur für mich Songs, wenn es mir Spaß macht."

Auf TikTok und Insta zählt der Songwriter knapp 60.000 Follower: "Ich weiß, ich habe eine kleine Fanbase, denen es Spaß macht meine Musik zu hören. Also ich weiß nicht, ob es ihnen Spaß macht, weil es ist ja richtig depressive Musik. Aber ich glaube gerade das gefällt ihnen. Sie fühlen sich dadurch nicht allein."

Dennoch wird der Fokus eher aufs Schreiben mit anderen Künstlern liegen. Der Knackpunkt war eine Tour durch Österreich und Deutschland vor drei Jahren: "Da war so der Punkt 'Ah geil, ich hab eine Tour gemacht, aber das reicht jetzt auch wieder'. Einzelne Konzerte gebe ich immer noch, Hier und Da. Das macht mir auch Spaß, aber ich möchte eher im Hintergrund bleiben."