Österreich
"Bin kein Staatsfeind" – Vater lebte mit 6 Kindern im K
Jener 54-Jährige, der in Obritz (NÖ) mit Frau und sechs Kindern in einem Presshaus lebte, bestreitet ein "Reichsbürger" zu sein.
Wie "Heute" berichtete, wurden vergangene Woche in einem Presshaus samt angeschlossener Kellerröhre in Obritz bei Hadres (Bezirk Hollabrunn) der 54-jährige Tom L., seine Frau (40) und sechs Kinder im Alter von sieben Monaten bis sieben Jahre entdeckt.
Da der Österreicher (Essens-)Vorräte auf Jahre im Keller gebunkert hatte, wird er der "Reichsbürger"- oder "Prepper"-Szene zugeordnet, die sich auf den Weltuntergang vorbereiten. "Als mich die Beamten danach fragen, wusste ich nicht einmal, wovon sie sprachen. Außerdem wurde ich beschuldigt, der neue Josef Fritzl zu sein – aber es könnte nicht weiter weg von der Wahrheit sein. Ich bin kein Staatsfeind. Ich bin ein Menschenfreund und vor allem ein liebender Vater", meint Tom L. im Interview mit der "Daily Mail".
„"Wir haben beschlossen, die Kinder hier nicht registrieren zu lassen – aber sie sind alle meine. Jetzt müssen wir nach Wien, um DNA-Tests machen zu lassen – um zu beweisen, dass wir die Eltern sind" - Tom L.“
Laut Angaben des 54-Jährigen lebte die Familie im Presshaus, das über Türen, Fenster, eine eigene Wasserzuleitung und Stromversorgung verfügt und nicht im Keller. Polizeibeamte entdeckten zudem mehrere Waffen bei Tom L. – ein Repetiergewehr aus dem Zweiten Weltkrieg, zwei Armbrüste und mehrere Luftdruckpistolen.
In der "Daily Mail" bestreitet der 54-Jährige, dass es sich um scharfe Waffen handelt: "Die Waffen, die sie gefunden haben, können niemanden verletzen." Noch nicht geklärt ist die Identität der drei Buben und drei Mädchen: Laut dem Vater sind sie England geboren, wurden in Österreich aber nicht gemeldet. "Wir haben beschlossen, die Kinder hier nicht registrieren zu lassen – aber sie sind alle meine. Jetzt müssen wir nach Wien, um DNA-Tests machen zu lassen – um zu beweisen, dass wir die Eltern sind."
Kinder wurden zu Hause unterrichtet
Aufgrund von Anrainerbeschwerden hatten am Donnerstagnachmittag ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaft und ein Beschäftigter des Gemeindeamtes Nachschau an der Adresse gehalten. Der 54-Jährige attackierte daraufhin die beiden mit Pfefferspray: "Ich habe draußen zwei Männer gesehen, die auf mein Haus gestarrt und gerufen haben, dass ich hinaus kommen soll. Einer sagte: 'Wir haben Grund zur Annahme, dass sie Kinder drinnen haben, die nicht kindgerecht leben und auch nicht zur Schule gehen'", erzählt Tom L. der "Daily Mail".
"Ich sagte ihnen, dass meine Kinder hier sicher sind und zu Hause unterrichtet werden. Es ist nicht ihre Angelegenheit, wie wir leben. Aber sie weigerten sich zu gehen und kamen ins Haus, also habe ich den Pfefferspray benutzt. Sie rannten über die Felder davon", erinnert sich der 54-Jährige.
„"Das Ganze war sehr traumatisch für meine Frau und meine Kinder. Meine Familie ist jetzt extrem verängstigt. Sie wollen nicht in das Haus zurückkehren, in dem wir seit fast einem Jahr leben" - Tom L.“
Die Mitarbeiter riefen die Polizei, Tom L. verbarrikadierte sich mit seiner Familie im Weinkeller: "Voll bewaffnete Beamte einer Sondereinheit brachen mit einem Rammbock ein, haben mein Haus durchsucht. Sie dachten, ich hätte Sprengfallen und Sprengstoff hier. Sie sahen aus wie Robocop, in voller Montur – es war alles wirklich total unnötig. Und alles nur, weil der Vize-Bürgermeister unseren Lebensstil nicht mag und uns weghaben will."
Der 54-Jährige wurde festgenommen, nach 24 Stunden aber wieder freigelassen und wird nach Abschluss der Ermittlungen auf freiem Fuß angezeigt. "Das Ganze war sehr traumatisch für meine Frau und meine Kinder. Meine Familie ist jetzt extrem verängstigt. Sie wollen nicht in das Haus zurückkehren, in dem wir seit fast einem Jahr leben, weil sie Angst davor haben, dass die Polizei zurückkommt", erklärt Tom L.
54-Jähriger kaufte sechs Immobilien
Der Österreicher hat insgesamt sechs Immobilien in der Gegend erworben – laut eigenen Angaben wollte er die Gebäude für seine Kinder renovieren: "Ich habe sie gekauft, damit meine Kinder und ich einmal hier zusammen leben können. Aber dieser Plan wurde jetzt zerstört. Meine Frau und meine Kinder wollen nicht zurück – jetzt habe ich 120.000 Euro verloren. Ich werde versuchen, die Behörden zu verklagen, für das, was sie uns angetan haben", droht er in der "Daily Mail".