Österreich

Schon ein Toter, nun warnt Polizei vor Billig-Produkt

Jener Mann, der am Montag in seinem Garten verbrannte, wurde Opfer eines gefährlichen Notstromaggregats. Die Polizei warnt jetzt vor den Verkäufern.

Heute Redaktion
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Ein Notstromaggregat dieses Typs löste den tödlichen Brand aus. Dieses Foto veröffentlichte die Polizei nun zur Warnung.
Ein Notstromaggregat dieses Typs löste den tödlichen Brand aus. Dieses Foto veröffentlichte die Polizei nun zur Warnung.
Bild: LPD Oberösterreich

Bereits im September 2019 hatte die Polizei gewarnt. Britische Wanderhändler fuhren damals mit Transportern zu Wohnhäusern, Bauernhöfen und Gewerbetreibenden und priesen nahezu wertlose Notstromaggregate an. Damals waren sie im Bezirk Kirchdorf unterwegs.

Nun dürften sie im Bezirk Vöcklabruck unterwegs gewesen sein – mit tödlichen Folgen.

Eines der billigen Notstromaggregate war offenbar Auslöser für die schreckliche Brandtragödie in Vöcklabruck.

Das mangelhafte Notstromaggregat:

- Der Generator kann höchstens 230V erzeugen, die Leistung dürfte sehr gering sein.

- Bei der an der Vorderseite angebrachten Kraftstromdose wurde einfach die stromführende Phase von Pol zu Pol durchgeschliffen und hat keine Funktion.

- Die CE-Zeichen an den 230V- und 380V-Steckdosen sind offensichtlich gefälscht und entsprechen nicht der Norm. Sogar die Angabe "Weather Proof" wurde mit "Weatrer Proof" falsch geschrieben.

- Die Verkabelung vom Stromgenerator zum Elektrikteil erscheint mangelhaft, da ein Gumminippel verrutschen kann und durch die Vibrationen während des Betriebes die stromführenden Drähte durchgescheuert werden und somit auch das Gehäuse unter Spannung setzen könnte.

- Der fatalste Fehler wurde jedoch in der Sicherung entdeckt. Das Innenleben der augenscheinlichen 6A Sicherung mit der Bezeichnung DZ47-63 besteht nur aus einer Schaltfunktion und einer Verdrahtung, sodass es bei einem Kurzschluss zu keiner sofortigen Abschaltung des Stromkreises kommt und in der Folge höchste Brandgefahr besteht.

- Es gibt kein Typenschild und kein TÜV-Zertifikat

Dort war am Montag gegen Mittag ein 50-jähriger Hausbesitzer brennend in seinem Garten entdeckt worden. Obwohl Nachbarn und Zeugen schnell halfen, verstarb der Mann.

Er dürfte zuvor, so die Ermittlungen der Polizei, sein neu erworbenes Notstromaggregat mit Benzin betanken haben. Dabei kam es zu einer Entzündung des Benzins und der Kleidung.

Polizei warnt vor Gerät

Deshalb warnt die Polizei noch einmal eindringlich vor dem Kauf und der Verwendung dieser Notstromaggregate. Obwohl nicht mit letzter Sicherheit feststeht, dass ein Fehler beim Notstromaggregat Schuld an dem Unfall war, warnt sie ausdrücklich vor dem Ankauf und der Inbetriebnahme derartiger Geräte.

Personen, die derartige Geräte bereits angekauft haben oder angeboten bekommen, werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.