Österreich

Bild im TV für 550 € verkauft, es war 43.520 € wert

Ein Mann verkaufte bei "Bares für Rares" ein Bild um 550 Euro. Kurz darauf wurde das Gemälde um 43.520 Euro versteigert. Jetzt überlegt er eine Klage.

Christine Ziechert
"Bares für Rares"-Experte Erich Tromayer, Moderator Willi Gabalier und Alexander S. (v.l.)
"Bares für Rares"-Experte Erich Tromayer, Moderator Willi Gabalier und Alexander S. (v.l.)
ServusTV / Thomas Salamonski

Alexander S. (39) fühlt sich hinters Licht geführt. Der Gemeindebedienstete aus Bad Vöslau (NÖ) ließ in der "Servus TV"-Sendung "Bares für Rares" das Gemälde "Wilde Kaninchen im Grase" von Ferdinand von Rayski (1806 - 1890) begutachten. Das Bild des bedeutenden deutschen Porträt-Malers stammt aus Familienbesitz.

Wie der "Standard" berichtet, hatte der Niederösterreicher zuvor zwölf Fotos des Kunstwerkes hochgeladen, damit sich die Experten vorab ein Bild machen konnten. In der bereits im Juli 2022 aufgezeichneten Sendung wurde Alexander S. dann allerdings enttäuscht.

"Wilde Kaninchen im Grase" von Ferdinand von Rayski wurde vom Dorotheum versteigert.
"Wilde Kaninchen im Grase" von Ferdinand von Rayski wurde vom Dorotheum versteigert.
Dorotheum

Experte kritisierte schlechten Zustand

TV-Experte Erich Tromayer bemängelte in der Ende Jänner 2023 ausgestrahlten Sendung den sehr schlechten Zustand des Öl-Gemäldes aus dem 19. Jahrhundert und dessen "unsachgemäße" Restaurierung. Zudem zweifelte Tromayer an, ob sich eine neuerliche Restaurierung aufgrund der hohen Kosten lohnen würde. 

Der oberösterreichische Antiquitätenhändler Markus Kral bot schließlich 550 Euro für das Kunstwerk. Alexander S. nahm das Angebot an. Doch wie berichtet, wurde das Bild mit einem Schätzwert von 3.000 bis 4.000 Euro im vergangenen Dezember um sage und schreibe 43.520 Euro bei einer Online-Auktion des Dorotheums versteigert. Den Zuschlag erhielt ein deutscher Sammler.

Händler soll Bild Dorotheum angeboten haben

Laut "Standard" soll Kral selbst das Gemälde beim Dorotheum eingebracht haben – was dieser wiederum vehement bestreitet. Kral versichert, das Gemälde um 2.000 Euro an einen Zwischenhändler verkauft zu haben. Alexander S., der das Ganze zuerst locker nahm, fühlt sich über den Tisch gezogen. Er will nun wegen Irrtums und "Verkürzung über die Hälfte des wahren Wertes" (Laesio enormis) rechtlich gegen den Verkauf vorgehen. Und seine Chancen stehen nicht schlecht.

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