Österreich

Biker ohne Dezibelkiller rast quer durch Wien

Ein Motorradfahrer versuchte sich am Dienstagabend der Anhaltung durch die Polizei zu entziehen. Er raste mit halsbrecherischem Tempo durch Wien.

Heute Redaktion
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Beamte der Landesverkehrsabteilung (LVA) führten am Dienstagabend routinemäßige Fahrzeuganhaltungen durch. Ein Motorradfahrer wurde kurz vor 21 Uhr von einer Streifenbesatzung auf der A22 mittels Heckscheiben-Anzeige "Polizei, bitte folgen" aufgefordert, den Beamten zum nahegelegenen Kontrollplatz Kaisermühlen zu folgen, was er vorerst auch tat.

Unmittelbar nachdem der Streifenwagen zum Kontrollplatz (Rampe 43) abgebogen war, schwenkte der Motorradfahrer abrupt und unmittelbar vor der Leitplanke über die dortige Sperrfläche und raste Richtung Abfahrt Ölhafen Lobau davon. Zufällig hatte auch eine zweite Streifenbesatzung – nur wenige hundert Meter dahinter – zur selben Zeit einen Autofahrer zum Zwecke der Lenker- und Fahrzeugkontrolle im Schlepptau und konnte die Flucht des Motorradfahrers aus nächster Nähe beobachten.

Polizei nahm Verfolgung auf

Sofort beendeten die Beamten die Anhaltung gegenüber dem Pkw und nahmen die Verfolgung des Motorradfahrers auf. Dabei übersetzte der Flüchtige mit etwa 100 km/h die Kreuzung Ausfahrt A22 mit der Raffineriestraße (im dortigen Bereich sind 50 km/h erlaubt) und überfuhr mit stark überhöhter Geschwindigkeit die rote Ampel.

Auf Höhe des Kraftwerks Donaustadt konnten die Beamten den Motorradfahrer einholen und positionierten den Streifenwagen unmittelbar neben dessen Motorrad. Der Tatverdächtige wurde mehrmals mittels Handzeichen aufgefordert anzuhalten. Kurz verlangsamte er seine Geschwindigkeit auch, beschleunigte dann aber sofort wieder und raste mit Geschwindigkeiten bis zu 110 km/h davon. Erst beim darauffolgenden Versuch konnte dem Mann der Weg abgeschnitten und er zum Anhalten gezwungen werden.

Ohne Schein und Bike adaptiert

Der 26-jährige österreichische Staatsbürger ist nicht im Besitz einer Lenkberechtigung, da ihm diese zuvor bereits entzogen worden war. Außerdem waren in seinem Auspuff keine Dezibelkiller montiert und die Blinker mit dunklem Spray überlackiert. Auch hatte der Angehaltene keinen Zulassungsschein bei sich. Er wurde wegen zahlreicher Verwaltungsübertretungen angezeigt und muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen.

Jener Fahrzeuglenker, der von der zweiten Streifenbesatzung ursprünglich hätte angehalten werden hätte sollen, meldete sich kurze Zeit später telefonisch bei der Polizei und schilderte den Sachverhalt. Er wurde telefonisch über den Zwischenfall informiert und bezüglich seiner Verwaltungsübertretung abgemahnt. (rfi)