Politik

Bierpartei-Chef will Präsident werden – mit VdB im Team

Er ist Arzt, Frontman einer Rockband und Chef der Bierpartei – Marco Pogos politische Ambitionen reichen aber weiter. Er will Bundespräsident werden.

Nicolas Kubrak
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Der Bierpartei-Chef Marco Pogo möchte kommendes Jahr bei der Bundespräsidentenwahl antreten.
Der Bierpartei-Chef Marco Pogo möchte kommendes Jahr bei der Bundespräsidentenwahl antreten.
Screenshot ORF

Im Dezember wird Pogo 35 Jahre alt, also darf er offiziell als Bundespräsidentschaftskandidat antreten. Im "Wien heute"-Interview sagte der Bierpartei-Chef: „Es sind eine Menge an Unterstützungserklärungen zu sammeln, aber ich glaube, der Zuspruch ist groß." Sein Ziel ist es, mit seiner Politik einen "seriösen Gegenpol" zu schaffen. Bei der vergangenen Wien-Wahl 2020 trat Pogo mit seiner Partei an und stellt seitdem elf Bezirksräte. Er selbst ist Bezirksrat in Wien-Simmering.

Pogo will VdB im Team: "Er raucht, ich trinke gerne Bier."

Für dieses Jahr hat der Bierpartei-Chef größere Pläne: "Ich glaube, es ist an der Zeit für einen Generationswechsel an der Staatsspitze.“ Trotzdem hat er Respekt vor dem amtierenden Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Er würde ihm bei einem Wahlsieg sogar einen Platz in seinem Stab anbieten:

"Er raucht gern und ich trinke gern ein Bier und somit hätten wir wahrscheinlich 99,7 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher hinter uns vereint."

Inzwischen hat auch SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ihre Unterstützung für Alexander Van der Bellen geäußert. Im "Club 3", einer gemeinsamen TV-Sendung von profil, Kurier und Kronen Zeitung, sagte sie, dass falls Van der Bellen 2022 wieder kandidiert, es "vorstellbar" sei, dass die SPÖ ihn unterstützt. 

Der humorvolle Pogo nutzt Ausgelassenheit und Scherz als Mittel, um seine Inhalte zu verbreiten. Trotzdem sei nicht alles nur ein Witz: „Ich habe als Bezirksrat über 300 Anträge in den ersten zehn Monaten eingebracht und gezeigt, dass wir auch vernünftige Politik machen – abseits von Bierbrunnen.“ Er hätte sich unter anderem für Kulturförderung und Proberäume starkgemacht, da er Kultur als "Eckpfeiler unserer Gesellschaft" erachte. "Politik nur zu verblödeln – da sieht man eh, wo wir hinkommen. Manchmal ist es ein Kasperltheater, da möchte ich einen seriösen Gegenpol bilden“, so Pogo.

Marco Pogo erreichte bei der Wien-Wahl mit seiner Bierpartei ein beachtliches Ergebnis.
Marco Pogo erreichte bei der Wien-Wahl mit seiner Bierpartei ein beachtliches Ergebnis.
Philipp Hutter

"Wie ein Haufen junger Buben"

Mit dem aktuellen politischen Geschehen ist für Pogo eine „neue Dimension der Unverfrorenheit“ erreicht. Er findet, dass man von Politikern eine gewisse Integrität erwarten könne, dass auch auf Diensthandys solche Chats nicht vorhanden sind. Da würden dann auch andere Regeln gelten, was veröffentlicht werden darf. „Ich bin erschreckt, wie da kommuniziert wurde, auch wenn man es sich manchmal schon gedacht hat. Wie ein Haufen junger Buben glauben, sie können sich in einem Land selbst bedienen, das verärgert mich und viele Leute da draußen. So geht’s echt nicht.“

Kein Verständnis für Impfskeptiker

Der Umgang mancher Prominenter mit dem Coronavirus versteht Pogo nicht. Er selbst ist Arzt und empfiehlt die Corona-Impfung dringend. Vor seinen Konzerten hat er Fans sogar selbst geimpft. Für Stars wie Dominic Thiem, die einer Impfung abwartend gegenüberstehen, hat der Bierpartei-Chef einen Rat:

„Dass er nicht so blöd sein soll und sich impfen lassen soll."

Pogo selbst bezeichnet sich als Freund der Wissenschaft und von Fakten und nicht als "Freund vom schwachsinnigen Beitrag, den dir die Tante Traude auf Whatsapp zeigt". Gerade Thiem solle sich mit Menschen umgeben, die ihm "vielleicht bessere Ratschläge geben, als die, die er im Moment erhält".

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