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Biden-Rede zu Afghanistan: Kommen weitere US-Maßnahmen?

US-Präsident Joe Biden hält heute um 22 Uhr österreichischer Zeit eine Rede zur Lage in Afghanistan. Dort starben zuletzt sieben Menschen am Airport.

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US-Präsident Joe Biden hält um 22 Uhr österreichischer Zeit eine Rede zur aktuellen Lage in Afghanistan
US-Präsident Joe Biden hält um 22 Uhr österreichischer Zeit eine Rede zur aktuellen Lage in Afghanistan
SAUL LOEB / AFP / picturedesk.com

US-Präsident Joe Biden will am Sonntag über die aktuelle Lage in Afghanistan informieren. Für 22 Uhr österreichischer Zeit sei ein öffentlicher Auftritt Bidens geplant, teilte das Weiße Haus mit. Was genau Thema der Ansprache sein wird, ist noch nicht klar. Beobachter erwarten die heutige Rede darum mit Spannung. Kommen weitere Maßnahmen in Afghanistan? Schicken die USA mehr Truppen zur Evakuierung ihres Botschaftspersonals? Sind Sanktionen für die Taliban geplant? All diese Fragen sind offen.

In seiner vergangenen Rede zum Einmarsch der Taliban in Afghanistan verteidigte der US-Präsident den Abzug der Truppen. Es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn die US-Truppen noch etwas länger in Afghanistan geblieben wären, sagte Biden vergangenen Montag im Weißen Haus und erhob schwere Vorwürfe gegen die entmachtete politische Führung und die Streitkräfte Afghanistans.

US-Präsident Joe Biden verteidigte Abzug in Afghanistan zuletzt

Die US-Regierung habe das Tempo des Vormarsches der Taliban in Afghanistan seiner Meinung  nach zwar unterschätzt. "Dies hat sich schneller entwickelt, als wir erwartet hatten", sagte der US-Präsident. Allerdings hätten "die politischen Anführer Afghanistans aufgegeben und sind aus dem Land geflohen". Das Militär des Landes sei kollabiert, "zum Teil ohne den Versuch zu kämpfen". Die USA hätten die afghanischen Sicherheitskräfte ausgebildet und ausgerüstet.

Die Vereinigten Staaten hätten ihnen aber nicht den Willen geben können, für ihre Zukunft zu kämpfen: "Amerikanische Truppen können und sollten nicht in einem Krieg kämpfen und in einem Krieg sterben, den die afghanischen Streitkräfte nicht bereit sind, für sich selbst zu führen", so sein Tenor. Dafür musste Biden auch harsche Kritik einstecken.

Biden traf sich am Wochenende mit den Spitzen seiner Regierung und des Militärs zu Beratungen über Afghanistan. Dabei ging es auch darum, dass die Terrororganisation Islamischer Staat Anschläge auf den Flughafen von Kabul verüben könnte. "Die Bedrohung ist real, sie ist akut, sie dauert an und sie ist etwas, auf das wir uns mit jedem Werkzeug in unserem Arsenal konzentrieren", sagte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Sonntag dem Sender CNN.

Sieben Menschen starben in Gedränge auf Kabuler Flughafen

In Kabul sind im Gedränge rund um den Flughafen nach Angaben der britischen Regierung sieben Menschen ums Leben gekommen. "Unsere Gedanken sind bei den Familien von sieben afghanischen Zivilisten, die tragischerweise in der Menge in Kabul gestorben sind", hiess es am Sonntag in einem Statement des Verteidigungsministeriums.

Zuvor hatte bereits ein Korrespondent des britischen Senders Sky News von chaotischen Szenen vor den Toren des Flughafens berichtet, bei denen Menschen am Samstag "gequetscht" worden seien. Viele seien dehydriert und verzweifelt gewesen. Seinem Bericht zufolge konnten Sanitäter bei mehreren Menschen keine Lebenszeichen mehr feststellen, woraufhin diese in weisse Tücher gehüllt wurden. Laut Berichten örtlicher Medien gingen am Donnerstag zudem mehrere Kinder am Flughafen verloren. 

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