Welt
Biden greift wegen Babynahrung auf Kriegsgesetz zurück
US-Präsident Joe Biden reagiert auf einen Baby-Nahrungs-Engpass in seinem Land mit Militärflugzeugen.
Lieferengpässe und Verzögerungen sind längst keine Seltenheit mehr. Der Krieg in der Ukraine sowie die Corona-Lage in Asien haben mehrere Firmen vor logistische Herausforderungen gestellt. In den USA kam es nun zusätzlich zu einem Hygiene-Problem bei einem Babynahrungsproduzenten.
Abbott-Chef entschuldigt sich
Aufgrund des Ausfalls von Säuglingsnahrung durch den größten Produzenten Abbott entschuldigte sich der Hersteller nun. "Es tut uns leid für jede Familie, die wir im Stich gelassen haben, seit unser freiwilliger Rückruf den Mangel an Babynahrung in unserem Land verschärft hat“, schrieb Abbott-Chef Robert Ford in einem Gastbeitrag in der "Washington Post“.
Der Rückruf sei Ford zufolge, dennoch der richtige Schritt gewesen: "Wir werden keine Risiken eingehen, wenn es um die Gesundheit von Kindern geht". Zuvor war eine bakterielle Verunreinigung bei vier Säuglingen erkannt worden, die zuvor mit dem Produkt gefüttert wurden. Der Produktionsstandort in Michigan, wo die Nahrung hergestellt wurde, ist vorerst geschlossen.
Den betroffenen Familien winkt nun eine Schadensersatzzahlung, für die Geld aus einem fünf Millionen US-Dollar schweren Fond bereitgestellt wird. Um den Mangel an Babynahrung durch die Schließung des Werkes in Michigan zu kompensieren, stellte eine andere Abbott-Produktionsstätte, die Erwachsenennahrung produziert, ihren Vertrieb kurzerhand um. Zusätzlich dazu wird auch Babynahrung aus Irland in die USA eingeflogen.
Joe Biden schickt Militärflugzeuge
US-Präsident Joe Biden will sich zudem der Sache persönlich annehmen. So hat der Regierungschef auf ein Gesetz zurückgegriffen, das eigentlich für den Kriegsfall bestimmt ist, um die Produktion wieder anzukurbeln. So wird nun auch Babynahrung von der US-Basis Ramstein in Deutschland aus mit Militärflugzeugen in die USA gebracht.