Österreich

Biber sollen wegen "Planungs-Manko" sterben

Heute Redaktion
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Biber im Machlanddamm sollen sterben, weil sie am Damm Schäden angerichtet haben.
Biber im Machlanddamm sollen sterben, weil sie am Damm Schäden angerichtet haben.
Bild: Roger Jagersberger

Bis zu zehn Biber aus dem Machlanddamm sollen getötet werden. Sie hätten "nicht kalkulierbare Schäden" am Damm angerichtet. Der Naturschutzbund OÖ kritisiert ein "Planungs-Manko".

Auf Antrag der Machlanddamm Betriebsgesellschaft sollen im Bereich des Polders Mettensdorf (Gemeinde Baumgartenberg im Bezirk Perg) mehrere Biber sterben. Bis zu zehn Tiere sollen bis Ende Februar 2020 gefangen und getötet werden, wie der Naturschutzbund OÖ vermeldet.

Als Grund werden "nicht kalkulierbare Schäden" am Machlanddamm angegeben. "Allerdings werden im Antrag keine konkreten Schadstellen genannt", so der Naturschutzbund.

Der Damm soll die Bevölkerung vor Hochwasser schützen. Dieser wurde mit einem Budget im Millionen-Bereich aus öffentlichen Mitteln gebaut.

Geschützte Tierart

Der Biber ist in Oberösterreich sowohl nach der nationalen Rechtslage als auch nach der FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Richtlinie der EU geschützt. Für den Biber bedeutet dies, dass er grundsätzlich nicht absichtlich gestört, gefangen oder getötet werden darf. Auch sein Lebensraum mit seinen Lebensgrundlagen ist zu schützen, das heißt seine Burgen oder sonstigen Bauwerke wie Dämme dürfen nicht beschädigt oder zerstört werden. Eine Entnahme laut FFH-Richtlinie der EU ist erst dann möglich, wenn alle anderen (Präventiv-)Maßnahmen nicht greifen und ein erheblicher Schaden vorliegt. Eine Lösung, der Einbau von technischen Schutzmaßnahmen, ist jedoch gegeben und wird seit Jahren vom Naturschutzbund gefordert.

(Quelle: Naturschutzbund OÖ)

Bereits vor Errichtung des Dammes habe man darauf hingewiesen, dass gegen Grabe-Aktivitäten von Bibern und anderen Tieren ein Einbau von technischen Schutzmaßnahmen nötig sei. Leider wurde bei der Errichtung darauf verzichtet – ein Planungs-Manko, erklärt der Naturschutzbund OÖ.

Hätte man von Beginn an Schutzmaßnahmen eingebaut, würde man sich die Kosten für die Wiederherstellung jetzt sparen. Laut Machlanddamm Betriebsgesellschaft sei ein nachträglicher Einbau von Schutzmaßnahmen gegen Grabe-Aktivitäten von Biber und Co. in Planung. Wann die Umsetzung erfolgt, ist allerdings noch alles andere als klar. Der Naturschutzbund OÖ fordert, rasch zu handeln.

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