Wien

Immer wieder Krebs – Wienerin ließ sich Brüste abnehmen

Seit 2003 lebt Christa Bleyer mit ihrer Brustkrebs-Diagnose. Eine Schicksal, das etwa jede 8. Frau trifft. Ihr Appell: "Geht zur Vorsorge!"

Nicole Oirer
Christa Bleyer hat metastasierten Brustkrebs. Sie appelliert an die regelmäßige Vorsorge.
Christa Bleyer hat metastasierten Brustkrebs. Sie appelliert an die regelmäßige Vorsorge.
Denise Auer

Oktober ist Brustkrebs-Awareness-Monat. Wie wichtig regelmäßige Vorsorgeunterschungungen sind, zeigt der Fall von Christa Bleyer (66), 2003 erhielt die Wienerin die erste Brustkrebsdiagnose: "Ich hab einen Knoten in der Brust gespürt und bin direkt zur Mammografie. Von der Diagnose bis zur OP vergingen nur wenige Tage", erzählt sie. Zwei Tumore in der linken Brust wurden entfernt, danach folgten Strahlen- und Anti-Hormon-Therapie.

Krebs bildete Metastasen, strahlte in die Lunge aus

2007 wurden dann zwei Tumore in der rechten Brust entdeckt. Trotz Behandlung metastasierte dieser 2009 in die Lunge, die Ärzte mussten einen Teil des Organs entfernen. Sechs Jahre später hatte die mehrfache Oma erneut Knoten in der Brust. Bleyer entschied sich dazu, sich beide Brüste entfernen zu lassen. "Ich habe versucht, es positiv zu sehen. Ich kann zum Beispiel endlich rückenfreie Kleider tragen, ohne einen BH zu brauchen", lacht sie tapfer.

Viele vergessen auf Vorsorge-Untersuchung

Bleyers größter Appell ist: "Geht zur Vorsorge". Bis auf den ersten Knoten seien alle ihre Brustkrebs-Erkrankungen im Zuge von Kontrolluntersuchungen erkannt werden. "Meine Enkel wissen, dass sie zur Vorsorge müssen. Aber viele vergessen das". Besonders wichtig ist ihr auch, das Männer regelmäßig zur Vorsorge gehen. 

Je früher man zur Vorsorge gehe und entsprechend Behandlung beginne, desto kürzer kann diese sein und dementsprechend weniger Nebenwirkungen mit sich ziehen. Denn an diesen leidet Christa Bleyer bis heute. Von Haarausfall und Wortfindungsstörungen über Fatigue bis hin zu einer Parkinson-Diagnose, die wohl von der Chemotherapie begünstigt wurde.

Durch Familiengeschichte ist Risiko zehnfach erhöht

Dem stimmt auch der Experte zu. "Die Krebserkrankung ist inzwischen keine Katastrophe mehr, die Mehrzahl der Frauen sind nach der Behandlung gesund", erzählt Christian Singer, Leiter des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs an der MedUni Wien. Am wichtigsten bleibe die Vorsorge, betont der Experte. "Wer eine Familiengeschichte an Brustkrebs oder Eierstockkrebs hat, hat ein zehnmal höheres Risiko für eine Erkrankung", so Singer. Gerade Männer unterschätzen das Risiko, an einem weiblich gelesenen Krebs wie Brustkrebs zu erkranken.  

Maria Balic von der klinischen Abteilung für Onkologie am Uniklinikum Graz, Patientin Christa Bleyer und Leiter des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs, Christian Singer präsentieren die neue Kampagne für mehr Brustkrebs-Awareness. 
Maria Balic von der klinischen Abteilung für Onkologie am Uniklinikum Graz, Patientin Christa Bleyer und Leiter des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs, Christian Singer präsentieren die neue Kampagne für mehr Brustkrebs-Awareness. 
Denise Auer

Kunstauktion für Brustkrebs-Awareness

Um weiterhin noch mehr Awareness zu schaffen, hat die Gesundheitsfirma Gilead gemeinsam mit dem Dorotheum eine Kampagne ins Leben gerufen mit dem Titel "More – Momente im Leben". Jene Momente, die Patienten und Patientinnen dank der Therapie mit Antikörper-Wirkstoffen erleben können, werden von Künstlern auf die Leinwand gebracht.

Aktuell gibt es zehn Kunstwerke, die Sammlung wächst und wird laufend erweitert. Im Februar 2024 sollen dann acht Kunstwerke in einer Benefizauktion versteigert werden. Der Erlös geht an österreichische NGOs, die sich für ein größeres Bewusstsein für Brustkrebs und optimale Versorgung der Betroffenen einsetzt. 

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