Vorwürfe in Kindergarten
Betreuerin soll Kind mit Schlapfen geschlagen haben
In Pressbaum (NÖ) wurde eine Kindergartenhelferin kurz dienstfrei gestellt. Die Frau bestreitet die Vorwürfe, darf wieder arbeiten.
Verärgert wandte sich eine aufgebrachte, zweifache Mutter an "Heute" – sie schildert bedenkliche Vorfälle, die sich in einem Kindergarten in Pressbaum (Bezirk St. Pölten-Land) abgespielt haben sollen.
Vor etwa zwei Wochen soll ein Mädchen von einer Kindergartenhelferin mit einem Schlapfen auf den Kopf geschlagen worden sein. Ein weiteres Mal soll eine Mutter vergessen haben, den Essensbeitrag zu unterschreiben – ihr Kind soll dann von 7 Uhr bis 17 Uhr nur einen Apfel zu essen bekommen haben. Ein Mal soll die Betreuerin dabei erwischt worden sein, wie sie ein Kind an der Hand gezogen hat. Das seien nur drei Beispiele von mehreren Vorfällen, die sich schon länger in Pressbaum abspielen sollen.
Gemeinde reagierte, Frau dienstfrei gestellt
"Heute" fragte beim zuständigen Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner (VP) nach – er bestätigt, dass es Beschwerden wegen des Schlapfen-Vorfalls gegeben hat. Die Gemeinde habe sofort reagiert und die betroffene Stützkraft dienstfrei gestellt.
Die Vizebürgermeisterin führt im "Heute"-Gespräch weiter aus: "Nach Aufkommen der Vorwürfe wurde sofort das Land informiert." Es habe infolge mehrere Gespräche gegeben – mit den betroffenen Eltern, mit dem Elternbeirat und mit der Kindergartenleitung. Die Landesinspektorin wurde miteinbezogen und war selbst bei Gesprächen vor Ort.
Die betroffene Kindergartenhelferin sei seit 15 oder 16 Jahren im Kindergarten beschäftigt: Die Vorwürfe streite diese ab: "Sie sagt, dass sie das nicht versteht und auf keinen Fall gemacht hat." Die Hilfskraft sehe aber ein, dass sie manchmal "ein wenig intensiver mit den Kindern spricht", so die Vizebürgermeisterin, die aber auch betont: "Sie wird von vielen Kindern sehr geliebt und gebraucht."
Maßnahmenkatalog erarbeitet
Das Ergebnis der Besprechungen sei ein Maßnahmenkatalog: "Es wurde ein Feedback-Briefkasten aufgehängt", hier könne Kritik, aber auch Lob geübt werden. Die Stützkraft müsse Schulungen "für eine positive pädagogische Sprache" absolvieren (wie sie für Landespädagogen auch vorgesehen sind) und sie stehe laut der Vizebürgermeisterin "unter strenger Beobachtung".
Nach dem Schlapfen-Vorfall habe man gemeinsam mit den Eltern besprochen, dass das betroffene Kind in eine andere Gruppe schnuppern, aber natürlich auch ihre Freundinnen und Freunde in der bisherigen Gruppe besuchen kann. Die Kindergartenhelferin selbst versieht seit Mitte der Woche wieder Dienst. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Vorwürfen "unmittelbar nachgegangen"
Seitens der zuständigen Abteilung im Land sagte eine Sprecherin gegenüber "Heute": "Bei der betroffenen Person handelt es sich um eine Stützkraft der Gemeinde, die mit den Kindern nie alleine ist." Nach den Beschwerden sei man "im Rahmen der Fachaufsicht den erhobenen Vorwürfen unmittelbar nachgegangen" und der Fall sei bearbeitet worden.
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Auf den Punkt gebracht
- In einem Kindergarten in Pressbaum, Niederösterreich, wurde eine langjährige Kindergartenhelferin dienstfrei gestellt, nachdem Vorwürfe laut wurden, sie habe ein Kind mit einem Schlapfen auf den Kopf geschlagen und ein anderes Kind den ganzen Tag nur mit einem Apfel versorgt.
- Die betroffene Helferin bestreitet die Anschuldigungen, doch die Gemeinde hat Maßnahmen ergriffen, darunter Schulungen für die Helferin und die Einrichtung eines Feedback-Briefkastens.