Klare Regelung

"Besseres Schulklima" durch Handyverbot an Gymnasium

Das BG Klosterneuburg wurde dieses Semester gemeinsam mit den Schülern zur handyfreien Zone ausgerufen. Schon jetzt gebe es positive Ergebnisse.

Niederösterreich Heute
"Besseres Schulklima" durch Handyverbot an Gymnasium
Schulleiterin Hemma Poledna (BG/BRG Klosterneuburg) führte an ihrer Schule Regelung ein.
NLK/Pfeiffer, iStock (Symbol)

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (beide VP) luden zu einer Gesprächsrunde ins Landhaus in St. Pölten, um mit Schuldirektorinnen, "Smartphone-Coach" Andrea Buhl-Aigner, Vertretern der Bildungsdirektion rund um Bildungsdirektor Karl Fritthum und der Personalvertreterin der Pflichtschullehrer, Claudia Andre, über die Handynutzung an Schulen zu reden. Die Expertenrunde soll der Startschuss sein, um in den kommenden Monaten einen Schwerpunkt an den Schulen zu setzen.

"Wir wissen aus unseren Schulen, dass die Frage eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Smartphones immer mehr ins Zentrum rückt und vielschichtige Problemfelder umfasst – man denke an Aufmerksamkeitsdefizite, Lernschwierigkeiten, Suchtgefahr bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Umso mehr wollen wir unsere Schulen und Familien mit diesem Thema nicht alleine lassen, sondern ihnen Instrumente in die Hand geben, um diesem Thema vernünftig zu begegnen", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Vereinbarungen auf Augenhöhe

Andrea Buhl-Aigner ist Smartphone Coach und zeigte auf, wie man durch gezielte Kommunikation Vereinbarungen mit Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe trifft und sie sicher durch die digitale Welt begleitet.

Bildungsdirektor Karl Fritthum, „Smartphone-Coach“ Andrea Buhl-Aigner, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Schulleiterin Hemma Poledna (BG/BRG Klosterneuburg) und Schulleiterin Sabine Puchinger (BG/BRG Bruck/Leitha) sprachen über Handynutzung an Schulen (v.l.).
Bildungsdirektor Karl Fritthum, „Smartphone-Coach“ Andrea Buhl-Aigner, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Schulleiterin Hemma Poledna (BG/BRG Klosterneuburg) und Schulleiterin Sabine Puchinger (BG/BRG Bruck/Leitha) sprachen über Handynutzung an Schulen (v.l.).
NLK/Pfeiffer

Die beiden Direktorinnen Hemma Poledna (BG/BRG Klosterneuburg) und Sabine Puchinger (BG/BRG Bruck) haben mit der Initiative "Connect with Care" gezeigt, wie man sich dieses Themas nähern kann und dabei Eltern und Schüler sensibilisiert.

"Schulklima positiv verändert"

Das BG Klosterneuburg wurde etwa bereits gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zur handyfreien Zone ausgerufen, Ausnahmen gibt es unter anderem im Unterrichtsfach "Digitale Grundbildung". Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung in Sachen Mediennutzung, ist sich Poledna sicher und betont, dass es durch die neue Regelung an ihrer Schule zu einer positiven Veränderung des Schulklimas gekommen sei.

Strenge Regelung in Klosterneuburg

Seit diesem Semester gilt im Gymnasium Klosterneuburg: Vom Betreten des Gebäudes bis 15.30 Uhr muss das Handy ausgeschaltet sein – entweder im Spind oder in der Schultasche, wie die "NÖN" berichten.

Bei Verstößen müsse das Handy im Sekretariat abgegeben und von den Eltern bis 15.30 Uhr oder am nächsten Schultag ab 7.30 Uhr abgeholt werden. In der Oberstufe dürfen Handys ab der 7. Stunde in sogenannten "Study Rooms" genutzt werden, in den Freistunden vor der 6. Stunde können Computer in der Bibliothek verwendet werden.

"In den nächsten Monaten wollen wir uns seitens des Landes Niederösterreich verstärkt mit diesem Thema auseinandersetzen und zusätzliche Unterstützungsangebote machen. Wir wollen weder ein generelles Handyverbot aussprechen, da dies an der Lebensrealität vorbeigehen würde, noch einer zügellosen unreflektierten Nutzung der Handys Tür und Tor öffnen. Vielmehr geht es um einen vernünftigen Weg der Mitte", so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Klare Regeln und eine Breite an Informationen

Mikl-Leitner und Teschl-Hofmeister sind sich einig: Es brauche hier neben klaren Regeln auch eine Breite von Informationen über die Gefahren, Risiken und Auswirkungen bei der Smartphone-Nutzung. Entscheidend sei dabei ein gemeinsames Vorgehen von Eltern, Kindern und Schule.

Informationsfolder, Online-Sprechstunden

Bildungsdirektor Karl Fritthum unterstrich: "Schon jetzt bieten wir hier eine breite Palette an. Im Schulfach Digitale Grundbildung, durch diverse Aus- und Fortbildungsangebote der Pädagogischen Hochschule, durch Online-Sprechstunden mit den Schulen, durch aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Smartphone an den Schulen oder durch Informationsfolder."

Aktionsmonat geplant

Weiters wird es im Dezember im Haus der Digitalisierung in Tulln eine Veranstaltung mit Expertinnen und Experten sowie mit einer Keynote von Professor Spitzer geben. Im zweiten Semester folgt ein Aktionsmonat, im Zuge dessen sich die Schulen vertiefend mit dem Thema Handynutzung auseinandersetzen sollen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das BG Klosterneuburg hat gemeinsam mit den Schülern ein Handyverbot bis zur Mittagszeit eingeführt, um das Schulklima zu verbessern und einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones zu fördern.
    • Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister betonen die Notwendigkeit klarer Regeln und umfassender Informationen über die Risiken der Smartphone-Nutzung, wobei ein gemeinsames Vorgehen von Eltern, Kindern und Schulen entscheidend sei.
    red
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