"Heute" hat alle Zahlen
Deutschkenntnisse bei Schülern sinken österreichweit
In Wien gibt es die meisten Schulanfänger, die kein Deutsch sprechen. Auch in der Steiermark und in Tirol verstehen immer mehr Kinder nichts.
Statt besser wird es – nicht nur in Wien – immer schlimmer: Mehr als jeder dritte Schulanfänger im Schuljahr 2023/24 konnte in der Bundeshauptstadt nur mangelhaft Deutsch, das belegen Zahlen aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung. 37 Prozent der Taferlklassler in Wien können dem Unterricht aufgrund von mangelnden Sprachkenntnissen nicht folgen, wurden als "außerordentliche Schüler" geführt. Wien ist hier laut den aktuellsten Zahlen Schlusslicht, hat aber auch mit Abstand die meisten Schüler.
Zum Start des heurigen Schuljahres (Stand: 1. Oktober) waren es sogar 44 Prozent der Taferlklassler, die als außerordentliche Schüler geführt werden mussten, weil ihre Sprachkenntnisse in Deutsch zu schlecht waren, um dem Unterricht zu folgen – "Heute" berichtete.
So aktuelle Zahlen liegen bundesweit nicht vor. Aber auch der Vergleich der Zahlen aus dem vorigen Schuljahr – 2023/2024 – zeigt, wie brisant die Lage nicht nur in Wien ist.
Plus 70 % in der Steiermark
Auch in anderen Bundesländern stieg der Anteil von Schülern mit Sprachproblemen. In Oberösterreich sind 21,6 Prozent der Erstklässler sprachlich nicht fähig, die Lehrerin oder den Lehrer zu verstehen. In der Steiermark gibt es seit dem Schuljahr 2017/18 eine Steigerung um satte 70 Prozent. 20,4 Prozent der Schüler in der ersten Klasse Volksschule können kaum oder sehr schlecht Deutsch.
Zahl der außerordentlichen Schüler in Tirol verdreifacht
Im "Ländle" in Vorarlberg ist der Anteil ebenfalls sehr hoch. Hier können 19,4 Prozent der Erstklässler dem Unterricht nicht folgen. In Salzburg beträgt der Anteil 15,9 Prozent, in Tirol hat sich die Zahl seit 2017/18 verdreifacht. Hier gibt es laut aktuellsten Zahlen 14,5 Prozent außerordentliche Schüler in den ersten VS-Klassen, in NÖ sind es 13,6 Prozent.
Am wenigsten Kinder mit Sprachproblemen in den ersten Klassen gibt es anteilsmäßig in Kärnten (12,4 Prozent) und im Burgenland mit 11 Prozent.
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Auf den Punkt gebracht
- Die Deutschkenntnisse von Schulanfängern in Österreich verschlechtern sich zunehmend, besonders in Wien, wo 44 Prozent der Erstklässler als "außerordentliche Schüler" geführt werden, weil sie dem Unterricht aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht folgen können.
- Auch in anderen Bundesländern wie der Steiermark, Tirol und Oberösterreich steigt der Anteil der Schüler mit Sprachproblemen, was auf eine besorgniserregende Entwicklung hinweist.