Welt
Berliner Polizei bedrängt: Mob "beschützt" Elfjährig...
Ärger im "Kiez" (Grätzl): Eine aggressive Menschenmenge hat Polizisten am Dienstagabend im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen bedrängt. Kinder hatten den Motor eines abgestellten Autos gestartet. Als die Beamten einen polizeibekannten Elfjährigen als Tatverdächtigen befragen wollten, eskalierte die Situation. Bis zu 70 Beteiligte, darunter auch Familienmitglieder des Kindes, umzingelten daraufhin die Polizisten.
Ärger im "Kiez" (Grätzl): Eine aggressive Menschenmenge hat Polizisten am Dienstagabend im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen bedrängt. Kinder hatten den Motor eines abgestellten Autos gestartet. Als die Beamten einen polizeibekannten Elfjährigen als Tatverdächtigen befragen wollten, eskalierte die Situation. Bis zu 70 Beteiligte, darunter auch Familienmitglieder des Kindes, umzingelten daraufhin die Polizisten.
Zeugen meldeten gegen 19.40 Uhr, dass Kinder in der Soldiner Straße in einem Auto spielen würden und schon mehrmals den Motor gestartet hätten. Zu dem Zeitpunkt glaubten die Beamten noch nicht, dass sie Verstärkung brauchen würden.
Elfjähriger ist alter Bekannter
Am Tatort angelangt, identifizierten einige Zeugen den Elfjährigen als jenen Jugendlichen, der den Wagen gestartet hatte. Die Beamten erkannten den Jugendlichen, der in der näheren Umgebung bereits öfter als Täter in Erscheinung getreten ist. Der Elfjährige zeigte sich nicht etwa einsichtig, sondern reagierte aggressiv.
Schnell entbrannte ein heftiger Streit. Immer mehr Unbeteiligte kamen zusammen und bauten sich vor der Polizei auf. Bis zu 70 Personen standen um die Beamten herum. Immer wieder schrien die Anwesenden: "Haut ab, das ist unsere Straße". Unter der aufgebrachten Menge befanden sich auch mehrere Familienmitglieder des Elfjährigen. Die Beamten sprachen mehrere Platzverweise aus.
Zwei Festnahmen
Als ein älterer Bruder (21) des Verdächtigen sich einem Platzverweis wiedersetzte und einen Beamten mehrmals beleidigte, nahmen ihn die Beamten fest. Ein gleichaltriger Mann wollte das verhindern und griff die Polizisten an. Diese setzten Reizgas ein und nahmen auch ihn fest.
Die Lage beruhigte sich erst, als weitere Polizisten und auch Diensthunde eintrafen. Die Situation ging glimpflich aus, ein Polizist erlitt während der Festnahme Verletzungen am Handgelenk und am Knie.
Die Folge waren Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs, Beleidigung, versuchter Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, unberechtigten Gebrauchs eines Kraftfahrzeuges sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.