Wirtschaft

Berglandmilch übernimmt die letzten Milchrebellen

Die letzten Rebellen: 19 Milchbauern der ehemaligen Freie Milch Austria waren seit April ohne Abnehmer und mussten ihre Milch wegschütten.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Samstag berichteten, sollen auch die verbliebenen 19 Milchrebellen wieder von Berglandmilch übernommen werden. Sie hatten nach dem Aus der ehemaligen Freie Milch Austria GmbH Ende März keinen Abnehmer mehr gefunden und mussten wochenlang ihre Tagesproduktionen einfach wegschütten.

Nach medialem und politischem Druck von außen hatte Berglandmilch am Samstag eine Krisensitzung einberufen um über eine Lösung für die ehemaligen Milchrebellen zu beraten. Unmittelbar nach der Debatte wandte sich der Generaldirektor von Berglandmilch, Josef Braunshofer, an die Öffentlichkeit: "Wir werden diesen verbliebenen 19 Bauern ein Angebot machen und von ihnen in rund einer Woche die Milch übernehme. Wir wollen die Sache nicht eskalieren lassen und versuchen nun eine Lösung."

Rebellen erhielten ein Angebot

Die letzten Rebellen erhalten nun ein Angebot, bei dem sie jedoch pro Liter um ein ein paar Cent weniger ausbezahlt bekommen sollen, als ihre weniger aufsässigen Kollegen. Ab nächster Woche sollen die ersten Milchtransporte wieder ihre Höfe abfahren.

Zwischen der Molkerei und den Milchrebellen hatte bis zuletzt dicke Luft geherrscht. Freie-Milch-Gründer, Grüne und das Team Stronach hatten sich für die 19 Milchbauern aus Ober- und Niederösterreich stark gemacht. Stellenweise kam es zu einer Schmutzkübelkampagne, bei der auch das Werbemaskottchen "Schärdinand" der Berglandmilch durch den Dreck gezogen wurde.

Schon 2009 hatten sich hunderte Milchbauern von den etablierten Molkereien abgespalten und die Freie Milch Austria GmbH gegründen, die zuletzt unter dem Namen Alpenmilchlogistik agierte. Die Freie Milch hatte in Zeiten des Milchmangels einen besseren Literpreis gezahlt.

Im Jahr 2015 drehte sich allerdings der Spieß um, es gab Milch im Überfluss und ein Preisverfall setzte ein. Die alteingesessenen Molkereien wie Berglandmilch bewiesen einen längeren Atem und konnten ihren Landwirten einen besseren Preis machen, weshalb viele der Milchrebellen wieder zu ihnen zurückkehrten – einige Dutzend blieben nach Einstellung der Freie Milch allerdings ohne Abnehmer zurück. (rcp)