Wien

Bereits Stau in Wien – und erste Kennzeichen-Abnahmen

Polizei gegen Corona-Schwurbler heißt es am Freitagnachmittag in Wien. Ein verbotener Demo-Konvoi fährt trotzdem auf – mit Konsequenzen.

Rene Findenig
Teilen
Trotz Verbots fahren Corona-Gegner mit einem Demo-Konvoi in Wien auf.
Trotz Verbots fahren Corona-Gegner mit einem Demo-Konvoi in Wien auf.
Leserreporter

Schon am Freitagmorgen war klar: Einige Hardcore-Impfgegner wollen sich nicht an das Verbot der Kundegebung in Wien per Auto-Konvoi halten. Deshalb formierten sich in mehreren Regionen Fahrzeugkolonnen Richtung Wien – die Polizei fing viele davon auf Raststätten und Parkplätzen auf der Fahrt nach Wien ab. Trotzdem gelangten bereits gegen 15.30 Uhr erste Demo-Fahrzeuge auf den Wiener Gürtel, Ring und auf andere Hauptverkehrsstraßen der Bundeshauptstadt. Nun wird es brenzlig.

Ziel der Konvoi-Teilnehmer ist es, den Verkehr in Wien komplett lahmzulegen. Bürger berichteten "Heute" bereits von ersten brandgefährlichen Manövern: Fahrzeuge wurden riskant überholt, "geschnitten" und ausgebremst, um Staustellen zu verursachen – alles begleitet von einem ohrenbetäubenden Hupkonzert. So staute es sich am Freitagnachmittag bereits am Ring bei der Urania, aber auch am Franz-Josefs-Kai und am Gürtel. Die Polizei war mit Dutzenden Fahrzeugen im Kontroll-Einsatz.

Kontroll-Checkpoints eingerichtet

Kontroll-Checkpoints wurden auch bei der Wiener Westeinfahrt aufgezogen – Zeugen meldeten, dass so gut wie jedes Auto kontrolliert werde, nicht nur jene Fahrzeuge mit Fahnen und Bannern. Entsprechend wuchs auch hier der Stau an. Bei Verstößen schien die Polizei dabei kein Pardon zu kennen. Gleich mehrere Leser berichten "Heute", dass es zu Massenstrafen kam – auch wegen Missachtung des Hupverbots – und es sogar Kennzeichenabnahmen gab.

Geplant ist indes von den Impfgegnern, aus Protest gegen die Coronamaßnahmen und die Impfpflicht, die ganze Nacht durch bis zu einer Megademo am Samstagnachmittag für Chaos zu sorgen. "Das für die gesamte Abend- und Nachtzeit geplante Umfahren der Ringstraße unter der Verwendung von Hupen und Lautsprechern übersteigt das bei Versammlungen sonst zu tolerierende Maß an Lärm erheblich", hieß es dagegen von der Polizei, die die Untersagung der Kundgebung bekannt gab.

"Gerade diejenigen, die sich Freiheit auf die Fahnen heften, schränken die Freiheit von vielen anderen durch ihre Demonstrationen massiv ein"

"Ich begrüße diesen Schritt, die öffentliche Sicherheit sowie das Wohl unserer Gesellschaft müssen hier im Mittelpunkt stehen", so ÖVP-Stadtrat Karl Mahrer am Freitagnachmittag. "Durch die Untersagung dieser geplanten Aktion wurde seitens der Landespolizeidirektion Wien das richtige Zeichen gesetzt. Ein mutwilliges Blockieren von Hauptverkehrsadern sowie die absichtliche Belästigung tausender unbeteiligter Menschen in ihrer Nachtruhe sind keine konstruktiven Mittel seinen Unmut auszudrücken"

Kommende Woche soll zudem eine von der Wiener Volkspartei initiierte Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Demo-Betroffenen des Ersten Bezirkes sowie Experten des Bundesministeriums für Inneres statt. "Mittlerweile werde das Recht der Erwerbsfähigkeit massiv eingeschränkt. Gerade diejenigen, die sich Freiheit auf die Fahnen heften, schränken die Freiheit von vielen anderen durch ihre Demonstrationen massiv ein", so Mahrer.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View