Nach Signa-Pleite

Benko muss auch um sein 30-Millionen-Jagdrevier zittern

Auch Benkos privatem Luxus geht es an den Kragen. Seine Jagd in Tirol soll er schon los sein, sein Wald in der Steiermark wackelt.

Angela Sellner
Benko muss auch um sein 30-Millionen-Jagdrevier zittern
Das Stüblergut im steirischen Murtal samt 1.300 Hektar Wald und Jagd kaufte René Benko 2020 für 30 Millionen Euro. 
Ailura, CC BY-SA 3.0 AT/picturedesk.com/Montage Tageszeitung Heute

Nach der Pleite seiner Signa Holding zerbröselt nicht nur René Benkos Firmen-Imperium, sondern auch seine privat genutzten Immobilien und Luxus-Aushängeschilder vom Privatjet bis zu Yacht und Jagdrevieren stehen im Visier.

Die imposante Benko-Villa in Igls bei Innsbruck sowie das mondäne Ferien-Domizil Chalet N am Arlberg musste der nicht mehr so flüssige Milliardär bereits verpfänden, um an Millionenkredite zu kommen – "Heute" berichtete.

Jagd-Pacht in Tirol schon weg

Wie es mit der Infrastruktur für Benkos Jagdleidenschaft weitergeht, ist auch ungewiss. Der 46-Jährige hat ein Jagdrevier in seiner Heimat Tirol gepachtet,  ebenso eines im Burgenland. Die Jagd im Tiroler Gleirschtal soll Benko dem Vernehmen nach schon wieder los sein, wie der Tiroler Publizist Markus Wilhelm auf Twitter (X) schreibt. Die angestellten Jäger seien beurlaubt, die Bundesforste als Verpächter würden das Gebiet selbst betreuen, werde kolportiert. 

Im Gleirschtal (Karwendel) hatte der Signa-Gründer die Eigenjagd der Bundesforste gepachtet, für 75.000 Euro mit 100 Rotwildabschüssen im Jahr. 

1.300 Hektar Wald im Murtal

Schließlich wäre da noch Benkos jagdmäßiges Gustostückerl. Im Jahr 2020 erwarb er um rund 30 Millionen Euro im steirischen Murtal das historische Stüblergut samt 1.300 Hektar Wald. Verkäufer war die italienische Unternehmerfamilie Morassutti.

"Es ist ein schönes Stück Land mit einer sehr langen Tradition und historisch wertvollen Gebäuden", hatte Benko seinerzeit zur Nachrichtenagentur Bloomberg über seinen Neuerwerb gesagt.

Match mit Mateschitz um Jagdrevier

Um das Jagdrevier in der Steiermark hatte es ein heißes Duell zweier heimischer Multi-Milliardäre gegeben: Auch der inzwischen verstorbene Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz wollte den Wald unbedingt haben, zog aber letztlich gegen Benko den Kürzeren.

Das Stüblergut samt Jagd-Areal – es soll eines der schönsten Reviere in ganz Österreich sein – steht seither im Besitz der Signa-Gruppe. Benko lud ja bekanntlich gerne Geschäftspartner und Politiker zur Jagd ein.

Das einstige Haubenlokal im Stüblergut ist seit 2021 geschlossen. Ein Neuanfang war hier nicht geplant – noch Anfang Oktober 2023 hatte es seitens der Signa Holding gegenüber der "Kleinen Zeitung" geheißen, das Gut sei "ausschließlich für eine private Nutzung" vorgesehen.

Seit der Insolvenz der Signa Holding Ende November, könnten sich allerdings auch die Vorzeichen für die 30-Millionen-Jagd in der Steiermark geändert haben, spekuliert die "Kleine Zeitung"

Insolvenzverwalter schließt Jagdbetrieb

Tatsächlich hat der Insolvenz- bzw. Sanierungsverwalter der Signa Holding, Christof Stapf, das Thema Jagden auf der Agenda. Er hat unverzüglich verfügt, dass "alle für die Geschäftsgebarung der Holding nicht zwingend erforderlichen Vermögenswerte unverzüglich der Verwertung zugeführt und alle nicht erforderlichen Teilbetriebe mit sofortiger Wirkung eingestellt werden". Betroffen davon sind laut Stapf insbesondere "Jagd-, Flug-, Sicherheits- und Eventmanagementpersonal für Repräsentations- und Geschäftsanbahnungsaufgaben".

Details, ob das Stüblergut und sein Wald in den Zuständigkeitsbereich des Sanierungsverwalters fallen und damit womöglich bald zum Verkauf stehen, gibt es freilich noch nicht. All das ist derzeit in Prüfung.

Die nächste Etappe im Sanierungsverfahren der Signa Holding ist die Gläubigerversammlung am 19. Dezember.

FOTOSTRECKE: René Benkos Leben in Bildern

1/8
Gehe zur Galerie
    v.l.n.r.: Peter Lennkh (Raiffeisen), René Benko, Johann Strobl beim RBI Business Lunch
    v.l.n.r.: Peter Lennkh (Raiffeisen), René Benko, Johann Strobl beim RBI Business Lunch
    (Bild: Raiffeisen)
    sea
    Akt.