Schiffsunglück in Ägypten

Belgisches Paar überlebte 35 Stunden in Luftblase

Die Chancen, nach dem Unglück noch Überlebende zu finden, waren gering. Doch ein Paar aus Belgien konnte nach 35 Stunden in der Yacht gerettet werden.
29.11.2024, 10:21

Lucianna und Christophe aus Belgien, die das Schiffsunglück im Roten Meer in Ägypten überlebt haben und gerettet werden konnten, verharrten 35 Stunden lang in einer Luftblase.

Am Mittwoch sprachen sie in einem Video, das in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, über ihr Trauma. Von insgesamt 44 Menschen an Bord der "Sea Story" wurden bisher 33 gerettet und sechs Menschen tot geborgen. Fünf gelten damit noch als vermisst.

Paar noch immer unter Schock

"Wir können bald nach Belgien zurückkehren", erzählt Christophe. Gestern Morgen habe man sie telefonisch noch gefragt, ob sie einen medizinischen Notfall oder Verletzungen hätten. "Da wir nicht direkt verletzt waren, wurde uns gesagt, dass wir nicht zurückgebracht werden könnten. Aber das Problem wurde schnell gelöst", so der Belgier.

Dem Paar wurde in einem Einwanderungszentrum gesagt, dass sie noch vor Sonntag nach Belgien zurückkehren könnten, wahrscheinlich in den nächsten Tagen. Christophe fügt hinzu, dass sie noch immer "unter Schock" stehen: "Wir haben seit drei Tagen kaum geschlafen. Wir sind sehr müde. Ja, wir werden in den kommenden Wochen sicherlich Hilfe brauchen."

Das belgische Paar Christophe and Lucianna überlebte das Unglück auf wundersame Weise.
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Wasser kam von allen Seiten herein

"Wir verstehen nicht, wie wir in dieser Luftblase gelandet sind", sagte Christophe in einem früheren Video. "Das Wasser kam von allen Seiten herein. Wir konnten es filmen. Wir befanden uns im Rumpf des Schiffes. Ich denke, unsere Schwimmwesten haben uns dorthin gebracht. Unter Wasser konnten wir überhaupt nichts sehen."

„Unter Wasser konnten wir überhaupt nichts sehen.“
ChristopheÜberlebender

Laut Philippe Epelbaum, U-Boot-Pilot bei Subspirit, hatte das Paar sehr viel Glück. "Je nach Lage des gesunkenen Schiffes auf dem Meeresgrund kann eine Luftblase entstehen, in der man atmen kann – solange, bis der Sauerstoff verbraucht ist", erklärt er gegenüber "20 Minuten".

Taucher: "Enormes Glück"

Doch Epelbaum betont: "Wie lange man in einer solchen Blase überlebt, hängt von ihrer Größe, der Anzahl der Menschen und deren Stresslevel ab. Sogar vier Stunden zu überleben, ist enormes Glück – über 30 Stunden, wie es den belgischen Überlebenden gelang, ist ein zweites Leben."

Die beiden Belgier haben bei dem Schiffsunglück nach eigenen Angaben alles verloren. "Abgesehen von dem Telefon, mit dem ich gerade spreche, haben wir unser ganzes Leben auf diesem Boot verloren. Wir sind am Leben, das ist das Wichtigste, aber alles Materielle ist weg" schließt Christophe ab.

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