Frust pur

Belgien-Teamchef beschwert sich – Polizei kontert

Frust pur bei Belgiens Teamchef Domenico Tedesco. Der Deutsche redete sich in Rage, griff die Polizei an. Die meldete sich mittlerweile zu Wort.

Sport Heute
Belgien-Teamchef beschwert sich – Polizei kontert
Belgien-Teamchef Domenico Tedesco.
Imago Images

Belgiens "Rote Teufel", der ewige Geheimfavorit bei Großveranstaltungen, steht nach einer Zitterpartie im Achtelfinale. Ein mageres 0:0 gegen die Ukraine reichte, um in der engen Gruppe E als Zweiter aufzusteigen. Der Frust im belgischen Teamcamp war jedenfalls groß. Über die mageren Auftritte, und nicht zuletzt über die Stuttgarter Polizei.

"Ich möchte eines klarstellen. Unter welchen Umständen wir hier angekommen sind, so etwas habe ich noch nie erlebt", startete Tedesco auf der Pressekonferenz nach dem Spiel seine Frust-Ansprache. "Wir sind eine Stunde vor Anpfiff angekommen. Unsere Polizei-Eskorte ist 20 km/h gefahren. Es gab kein Blaulicht. Die Straße war komplett frei. Wir haben trotzdem über eine Stunde für die Anreise aus dem Team-Hotel gebraucht", beschwerte sich der belgische Teamchef, betonte die Wichtigkeit des Spiels. "Am Ende hatte ich zwei Minuten für die Ansprache, mehr nicht. Wir mussten das Aufwärmen verkürzen. Für mich ist das wirklich unglaublich", polterte der 38-Jährige.

Polizei kontert

Die harte Kritik aus dem belgischen Lager ließ die Stuttgarter Polizei nicht lange auf sich sitzen. Belgiens Verband habe auf eine Anfahrtszeit von 40 Minuten bestanden. "Die Polizei schlug eine Anreisezeit von 60 Minuten vor. Das wurde vom belgischen Verband abgelehnt", erklärte ein Sprecher des Stuttgarter Polizeipräsidiums, der "Stuttgarter Zeitung". Zwischen der Ankunft beider Teams im Stadion müsse ein Abstand von zehn Minuten liegen, die Eskorte fuhr auch deshalb so langsam, um diese Zeitspanne einzuhalten. Kurzfristig verkürzte die UEFA den Abstand, sonst wäre Belgiens Nationalteam noch später im Stadion angekommen.

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    IMAGO/ZUMA Press Wire

    Dass die Eskorte nicht mit Blaulicht unterwegs war, im Gegensatz zum ukrainischen Tross, habe auch mit der Gefährdungslage zu tun, teilte die Polizei mit.

    Im EURO-Achtelfinale bekommen es die Belgier nun am Montag, 18 Juli, mit Frankreich zu tun. Gespielt wird nicht mehr in Stuttgart, sondern in Düsseldorf.

    Auf den Punkt gebracht

    • Belgiens Teamchef Domenico Tedesco beschwerte sich über die langsame Polizei-Eskorte und die knappe Zeit vor dem Spiel, was zu Frust im Teamcamp führte
    • Die Stuttgarter Polizei konterte die Kritik und erklärte, dass der belgische Verband auf eine kürzere Anfahrtszeit bestanden habe
    • Trotzdem schaffte es Belgien ins Achtelfinale und trifft nun auf Frankreich
    red
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