Österreich als Underdog
EM-Titel-Tipp: Supercomputer mit Überraschung
Die Achtelfinals der EM steigen ab Samstag in Deutschland. Jetzt berechnet ein Computer die EM-Siegchancen der verbliebenen Teams.
Die Vorrunde der EURO in Deutschland ist absolviert. Das Turnier war bisher von Überraschungen geprägt. So stehen neben EM-Neuling Georgien auch Slowenien und die Slowakei im Achtelfinale. Die Kroaten und Serben hingegen mussten bereits ihre Koffer packen. Österreich wurde in der "Todesgruppe" D sensationell Erster und Rumänien, nicht gerade als Fußballmacht bekannt, gewann ebenfalls seine Gruppe E vor Favorit Belgien. Manche der Titel-Anwärter konnten ihren Status untermauern, andere hingegen enttäuschten auf allen Ebenen.
Der Supercomputer "BETSiE" hat jetzt vor dem Achtelfinale die Chancen der verbliebenen Teams auf den großen Coup berechnet. Das Ergebnis: überraschend.
England trotz schwacher Auftritte Favorit
Nach teils spielerisch desaströsen Leistungen in der Vorrunde wurde England von fast allen Experten abgeschrieben und dennoch sieht der Computer die "Three Lions" weiterhin als Turnierfavoriten.
Laut "BETSiE" beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Insel-Kicker am Ende doch noch den Pokal in den Berliner Nachthimmel streckt, 26,29 Prozent und ist damit fast doppelt so hoch wie die Plätze zwei bis fünf.
Klar, die Mannschaft von Gareth Southgate ist besonders offensiv, mit unfassbar viel individueller Qualität begnadet, doch die Auftritte in der Gruppenphase grenzten teils an Arbeitsverweigerung. Was für die "Three Lions" spricht: Sie erhalten wenig Gegentreffer und scheinen defensiv durchaus stabil zu verteidigen. Ein bewährtes Fußballsprichwort besagt: "Die Offensive gewinnt dir Spiele und die Defensive Meisterschaften."
Deutschland und Frankreich folgen
An zweiter Position befindet sich EM-Gastgeber Deutschland, mit einer Wahrscheinlichkeit von 13,65 Prozent. Die DFB-Elf wusste vor allem in den ersten beiden Gruppenspielen zu überzeugen. Es scheint, als gelangt die "Turniermannschaft" Deutschland wieder zurück zu alter Stärke. Zu gerne würde die Mannschaft von Julian Nagelsmann das Sommermärchen von 2006 wiederholen.
Knapp dahinter am dritten Platz steht der Finalist der letzten WM, Frankreich mit 13,35 Prozent. Gefolgt von portugiesischem Team mit 13,06 Prozent.
Wie kommt das Ergebnis zustande?
Im Simulations-Modell BETSiE werden zur Berechnung der Wahrscheinlichkeiten Tore und Gegentore, abgegebene und erhaltene Schüsse, sowie jene aufs Tor herangezogen. Außerdem werden die mittlerweile gängigen Expected Goals-Werte herangezogen. Mit diesen gesammelten Daten wird das Turnier 100.000 simuliert, wodurch die jeweiligen Chancen zustande kommen.
Wo liegt Österreich?
Das Team von Ralf Rangnick beschließt die Top Ten mit 1,27 Prozent. Beachtlich hingehen sind die Chancen auf das Viertel- sowie Halbfinale. Das ÖFB-Team erreicht laut Computer zu 54,65 Prozent das Viertelfinale und zu 21,95 Prozent sogar das Halbfinale. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass die EM-Euphorie in Österreich noch länger andauern wird. Zuzutrauen ist es den Österreichern nach dem starken Gruppensieg vor Frankreich und den Niederlanden allemal.
Die einzige Mannschaft, die mit einer vollen Punkteausbeute ins Achtelfinale geht, ist Spanien. Obwohl sie in der Gruppenphase mit einer neuen Spielanlage (teilweise pragmatisch, hohes Pressing) und furiosem Offensivfußball überzeugen konnten, berechnet der Supercomputer dem Team keine hohen Chancen, das Turnier zu gewinnen. Gerade einmal 12,76 Prozent erhält die Mannschaft von der iberischen Halbinsel.